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Opalracke
Coracias cyanogaster
Art der Coraciidae


Abb.. 772 © Mandy 1988

Abb.. 743 © B. Lohse
ad. Weibchen

Die Handschwingen der Opalracke sind weißlich hellblau gefärbt mit einer weißen Aufhellung der Innenfahne. Der obere Teil der Handschwingen ist scharf abgegrenzt satt dunkelblau mit einem graubraunen Saum der Innenfahne. Die Armschwingen sind ebenso gefärbt. Der dunkelblaue Anteil nimmt im Flügel nach außen hin zu. H6-H9 besitzen eine teilweise Außenfahnenverengung. Die Außenfahne der H10 ist vollständig verengt. Sämtliche Oberflügeldecken einschließlich der Alulafedern sind einheitlich dunkelblau gefärbt - dadurch ergibt sich ein klares hellblaues Band quer durch die Handschwingen (und somit durch den äußeren Teil des Flügels), welches auch im Flug deutlich zu erkennen ist. Die blauen Farbanteile ergeben sich wie bei anderen Racken, Eisvögeln, Liesten und Spinten durch lichtbrechende Mikrostrukturen der Federn.

Die Steuerfedern von Coracias cyanogaster sind türkisfarben mit einem durchgehend schwarzen Kiel. Lediglich die Spule ist transparent weiß. Die Innenfahnen sind teilweise gräulich braun gesäumt. Um den Kiel ist die türkisfarbene Färbung aufgehellt. Die äußeren Handschwingen weisen die typische Spieße auf, welche das Steuer zu einer Gabel formen.

Feder Nummer längste
Handschwinge 10 pro Flügel 145.5 - 155.0mm n=4
H8 (75%) H7 (25%)
Armschwinge 13 pro Flügel 117.5 - 127.0mm n=4
A1 (75%) A2 (25%)
Steuerfeder 12
169.0 - 177.5mm n=4
S6 (100%)
Anmerkungen zu Vermessungsdaten

Anzahl der Individuen n

Für die Statistik der längsten Federmaße verwenden wir nur die Daten von Vögeln, bei denen die größten Federn vorliegen. Eine abgebrochene, fehlende oder im Wachstum befindliche Feder, welche potentiell die längste sein könnte disqualifiert das Individuum für die Vermessung. Ebenso werden keine Hybriden in die Statistik eingerechnet. Vögel verschiedenen Alters (z.b. junge und adulte Spechte), Geschlechts (z.b. männlicher und weiblicher Sperber) und Unterarten werden jedoch gleichermaßen im Diagramm genutzt und können so zu einem sehr großem Variationsbereich führen. Je größer die Anzahl an vermessenen Individuen ist, desto genauer ist die Angabe des Variationsbereichs. Sehr kleine Datensätze von einem oder nur ein paar Vögeln führen nur zu näherungsweisen Ergebnissen

Vermessungsmethode

Die Federn werden digital über den Scan vermessen. Dabei wird eine ventrale Krümmung der Federn für die Vermessung geradegezogen, eine kaudale Krümmung jedoch nicht! Vermessen wird vom Anfang der Spule bis zur größten Ausdehnung der Feder. Dies muss nicht immer zwingend der Kiel sein, sondern können (z.b. bei Ammern Armschwingen) auch die Federstrahlen sein. Besondere Ausprägungen wie z.b. die Wachsplättchen beim Seidenschwanz werden in der Vermessung ausgelassen.

Prozentangaben

Die Prozentangaben der einzelnen Federn wie z.b. H5 besagen wie groß der Anteil unter den Individuen ist, bei denen diese Feder die längste ihrer Art ist. Diese Angabe sollte immer in Verbindung mit der Gesamtanzahl der vermessenen Vögel betrachtet werden. Eine Angabe von 100% bei fünf Individuen ist keine Garantie dafür, dass diese Feder wirklich immer die längste ist.

ad.

Länderzuweisungen

Rackenvögel

Merkmale

Diese Art aus der Familie der Racken (Coraciidae) besitzt etwa die Größe einer Dohle. Die Körperlänge beträgt 28 – 30cm zuzüglich der sogenannten Streamer-Federn am Schwanzende, die etwa 6cm lang sind. Männchen sind etwas größer als die Weibchen. Die Flügelspannweite beträgt bei Opalracken etwa 36cm, das Gewicht variiert zwischen 110 und 178 Gramm.
Über die Lebenserwartung in freier Wildbahn ist nichts bekannt, jedoch werden die Tiere in Gefangenschaft wohl maximal 8-9 Jahre alt.

Der ausgeprägt starke und sehr kräftige Schnabel ist schwarz gefärbt, und besitzt an der Spitze des Operschnabels einen stark ausgeprägten Haken - ähnlich einem überdimensional wirkenden Würger (Lanius species). Die Iris der Augen sind bernsteinfarben, während die Beine gräulich fleischfarben, und die Krallen wiederum schwarzgrau gefärbt sind. Ein schmaler Augenstreif läuft hinter dem Auge spitz aus. Der relativ große Kopf der Opalracke, sowie Nacken und Teile der Brust sind cremefarben bis grünlich oder violett, das Gefieder des Rückens ist dunkelbraun bis dunkelgrün. Der gegabelte Schwanz ist azurblau. Die Flügel des Vogels sind ultramarinblau gefärbt - mit azurblauen Abzeichen, die im Flug gut erkennbar sind. Das Bauchgefieder ist ebenfalls in ultramarinblauer Farbe. Adulte Opalracken sind kräftiger gefärbt als die Jungvögel, die auch gut an den noch nicht vorhandenen Streamer-Federn zu unterscheiden sind.

Der Ruf der Opalracke ist ein etwa fünf Sekunden langes, klickendes „Ga-Ga-Gaa-Ga“, dass in einer Geschwindigkeit von drei bis fünf Tönen pro Sekunde produziert wird.

Habitat & Biologie

Die Art besiedelt überwiegend Trockenwälder in Savannenregionen - aber auch Plantagen, Waldränder und Marschen mit angrenzenden Baumbeständen.

Die Jagdstrategie der Opalracke besteht darin, von Bäumen, Pfählen oder Leitungen aus, potentielle Beutetiere zu erspähen und sie dann zu erbeuten. Die Nahrung der Opalracke besteht hauptsächlich aus Kurzfühlerschrecken, Käfern, Termiten, Ameisen und Spinnentieren. Zusätzlich erbeutet der Vogel aber auch Wirbeltiere wie kleine Echsen, Schlangen, Amphibien, Nagetiere, Klein- und Jungvögel - oder ernährt sich von Obst (z.B. den Früchten der Ölpalme).

Die Art weist, besonders in der Brutzeit ein stark territoriales Verhalten auf, bei dem jeder Vogel, der in die Nähe des Nestes kommt, attackiert und vertrieben wird. Die Brutzeit variiert je nach Verbreitungsgebiet: An der Elfenbeinküste beginnt die Brutzeit sehr zeitig im Februar und endet erst im September. In Sierra Leone verläuft die Brutzeit vergleichsweise kurz von März bis Mai und im Senegal bzw. Gambia ist der Beginn der Brutzeit erst im April und endet im Juli. Opalracken brüten in Baumhöhlen, meist relativ hoch in etwa 10m Höhe. Das Gelege besteht aus drei bis fünf Eiern, und wird 18-20 Tage lang von beiden Geschlechtspartnern abwechselnd bebrütet. Nach dem Schlupf benötigen die jungen Küken etwa einen Monat, bis sie flügge sind. Nach etwa einem Jahr sind die Vögel geschlechtsreif und bekommen dann auch die kräftige Gefiederfärbung der adulten Tiere.
Teilweise kommt es bei dieser Art zu Polygynie, so dass sich ein Männchen mit mehr als einem Weibchen paart,

Das Balzverhalten der Opalracke besteht aus aufwändigen Flugmanövern, bei denen die Vögel akrobatische Kunststücke wie Sturzflüge oder Rollen vollführen. Aufgrund dieses Verhaltens, dass auch bei anderen Racken zu beobachten ist, erhielten die Vögel ihre englische Bezeichnung „Roller“.

Die Opalracke übernachtet außerhalb der Brutzeit an Gemeinschaftsschlafplätzen - Gruppen mit bis zu 13 Individuen sind nachgewiesen.

Diese Racke ist in den südlichen Brutgebieten Standvogel, in den nördlicheren Gebieten ist sie Strichvogel.

Verbreitung

Die Opalracke (C. cyanogaster) lebt im Senegal und Gambia bis zur Zentralafrikanischen Republik, im südlichen Süd-Sudan und im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo.
Es werden keine Unterarten unterschieden.

Bemerkungen

Die IUCN / Birdlife International stuft die Opalracke als "LC = Least Concern" ein.

Schutzstatus

  • WA
    nicht gelistet
  • Verordnung (EG) Nr. 865/2006
    nicht gelistet
  • Bundesnaturschutzgesetz §44
    nicht gelistet