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Wallcreeper
Tichodroma muraria
species of Sittidae

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Die Basis sowie die Oberen Deckfedern der Flügel wirken leuchtend rot, abgelöst von einem schmalen schwarzen Band (die Spitzenbereiche der Oberflügeldeckfedern). Darauf folgend ist deutlich eine weiße Binde (die weißen Augen in den Handschwingen) zu erkennen, die von einem sehr breiten, leuchtend roten Flügelfeld (gebildet durch die Außenfahnen der Armschwingen) übergeht. Daran schließt sich dann die schwarze Färbung der Hand- und Armschwingen an. In den Handschwingen ist zur Spitze hin eine weitere, weiße Flügelbinde zu erkennen (die zweiten, weißen Augen der Handschwingen kurz vor dem Federspitzen), den Abschluss bilden dann wiederum die schwarzen Federspitzen.
Der Schwanz des Mauerläufers wirkt schwarz, lediglich in der Spitze ist ein weißgraues Band zu erkennen (von außen nach innen hin schmaler werdend).

  • Die Spulen der Kiele der HS (Handschwingen), AS (Armschwingen), OFD (Oberen Flügeldeckfedern), SF (Steuerfedern), OSD (Oberen Schwanzdeckfedern) und USD (Unteren Schwanzdeckfedern) sind weiß. Im weiteren Verlauf werden im unteren Bereich dann graubraun und gehen recht schnell in schwarz über.
  • Die Grundfarbe der HS, AS und SF ist schwarz.
  • Alle Schwungfedern (HS+AS) besitzen eine schwarze Innenfahne mit einem bräunlich wirkenden, schmalen Innensaum. H1-H9 sowie A1-A9 besitzen auf der Außenfahne unterschiedlich stark ausgeprägte, rote Areale, H10 ist komplett schwarz gefärbt. Die Basen der Außenfahnen der Schwungfedern sind schwarz gefärbt (einige mm), danach beginnen die ausgedehnte, roten Areale.
  • Weiterhin besitzen alle Schwungfedern einen schmalen, grauen bis weißlichen, Endsaum im Spitzenbereich, der sowohl Innen- wie Außenfahne umfasst.
  • Die Innenfahne von H1 + H2 ist bis auf den Innensaum komplett schwarz gefärbt, H3 besitzt schon einen Anflug von weiß in der Mitte der Innenfahne, H4 hat einen angedeuteten, weißlichen bis bernsteinfarbenen Augenfleck in der Mitte der Innenfahne. H1 - H4 sind nicht verengt, und die roten Bereiche der Außenfahnen erstrecken sich (von Spule zur Spitze aus gesehen) bis ins letzte Drittel der Außenfahne, danach verläuft sie schwarz weiter bis zum Endsaum.
  • H5 - H8 sind aufsteigend immer mehr verengt, bei H9 und H10 ist die Außenfahne komplett verschmälert (also sind diese quasi komplett verengt). H10 besitzt nur ca. 50% der Länge von H9, H5 ist die längste HS.
  • Während auf H5 der untere, weiße Augenfleck schon stark ausgeprägt ist, ist der obere Augenfleck nur leicht ausgeprägt bzw. angedeutet. Auf H6, H7 und H8 sind die weißen Areale sehr ausgeprägt und werden aufsteigend immer größer, während sie auf H9 wieder kleiner werden - und auf H10 gar nicht zu sehen sind.
  • Ab H5 aufsteigend werden die roten Außenfahnenbereiche immer kleiner (wegen der zunehmenden Verengung), auf H10 ist kein rot mehr zu sehen.
  • Auch auf den AS werden die Rotareale auf den Außenfahnen von A1 bis A9 nach außen hin immer kleiner - einhergehend mit der abnehmenden Federlänge.
  • A1 - A5 besitzen ungefähr in der Mitte der Innenfahnen einen ausgeprägten, bernsteinfarbenen, nach oben gerichteten, dreieckigen Keilfleck. H6 bis H9 besitzen keinen Keilfleck.
  • Die Schirmfedern (A7 - A9) besitzen folgende Besonderheit: Im Spitzenbereich der Außenfahne von A7 vermischt sich dezent ein verwaschenes grau mit dem schwarzen Grundfärbung. Auf A8 ist dann schon ein breiter Außensaum der Außenfahne zu erkennen, während bei A9 (bis auf das oben beschriebene rötlich-weiße Areal) fast die gesamte Außenfahne verwaschen grau gefärbt ist.
  • Die Innen- und Außenfahnen der Steuerfedern sind im Basisbereich (nahe der Spule) noch weißlich grau gefärbt, gehen jedoch nach wenigen mm in schwarz über. Der Spitzenbereich von S6 ist großzügig weiß gefärbt mit gräulichem Endsaum. Auf S5 ist der weiße Spitzenbereich schon sehr viel kleiner, und der graue Endsaum wird ausgeprägter. Dies setzt sich über S4, S3 und S2 weiter fort (auf S2 ist nahezu der gesamte Spitzenbereich grau), während S1 dann einen deutlich größeren, grauen Spitzenfleck besitzt. Bis auf die Grundfärbung ähneln die SF von T. muraria den Schwanzfedern der Kleiber (Sitta species) sehr, sowohl in der Form und Beschaffenheit wie auch in der Färbung der Spitzenbereiche.
  • Während die äußere OHD (Obere Handdeckfedern) - ebenso wie H10 - verkleinert und komplett schwarz ist, werden auch auf den weiteren OHD die roten Areale auf den Außenfahnen zur Flügelmitte hin immer größer. Auf der innersten OHD sind Außen- und Innenfahne rot bis östlich gefärbt.
    Die OAD (Oberen Armdeckfedern) besitzen in der Flügelmitte komplett rotgrau gefärbte Außenfahnenareale, die auch auf Teile der Innenfahne ausstrahlen können. Ansonsten ist auch hier die Innenfahne schwarz gefärbt. Die OAD der Schirmfedern hingegen sind dann nahezu komplett grau gefärbt.
  • Die UFD (Untere Flügeldeckfedern), also UHD (Untere Handdeckfedern) und UAD (Untere Armdeckfedern), sind sehr fein ausgeprägt und komplett schwarzgräulich gefärbt.
  • Die OSD (Obere Schwanzdeckfedern) sind komplett schwarzgrau. Die USD (Untere Schwanzdeckfedern) sind ebenso schwarzgrau gefärbt, jedoch besitzen sie eine breite, weiße Endbinde.

Ende Juni (also noch im Sommerquartier) setzt bei den ersten Altvögeln des Mauerläufers die Vollmauser ein. Sie verläuft sehr schnell, und ist bis Mitte September bei abgeschlossen.
Bei adulten Männchen setzt ab Februar/März erneut eine Teilmauser ein - es entwickelt sich das Prachtkleid. Auch viele Weibchen mausern in diesem Zeitraum, jedoch nur das Kopfgefieder (KASPAREK 1981).

Gegenüber T. m. muraria besitzt die Subspecies nepalensis längere Flügel, einen kürzeren Schnabel, eine dunklere Graufärbung des Gefieders, ein verwaschenes Braun in der Kopfbefiederung sowie eine leicht pinkfarbene Schwanzbasis.
Außerdem sind bei nepalensis die Weißbereiche der Handschwingen und Steuerfedern deutlich größer ausgeprägt als bei muraria.

feather number longest
primary 10 per wing 84.5 - 94.0mm n=7
P5 (71%) P6 (29%)
secondary 9 per wing 72.0 - 79.0mm n=7
S1 (100%)
retrix 12
58.5 - 67.0mm n=5
R5 (60%) R4 (40%)
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juv.
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country allocations

Songbirds and kin

characteristics

Der Name Mauerläufer leitet sich von dem alpinistischen Begriff „Mauer“ ab, was Steilwand/Felswand bedeutet.
Früher war T. muraria auch als „Alpenspecht“ und „Mauerspecht“ bekannt.

T. muraria besiedelt in zwei Unterarten die subalpinen und alpinen Hochgebirgsregionen von Europa und Vorder-/Zentral-/Ost-Asien sowie des Nahen Ostens. In Nord- und Südamerika, Afrika, Süd-/Südostasien, Neuseeland sowie Australien fehlt diese Art völlig.

Der "Wallcreeper" erreicht eine Länge von etwa 15,5-17cm, besitzt eine Spannweite von ca. 27-32cm und wird etwa 15-20g schwer.

Der lange, dünne und leicht nach unten gebogene, pinzettenartige Schnabel des Mauerläufers ist schwarz gefärbt - die Beine sind schwarzgrau. Ein schwärzlicher Augenstreif beginnt beidseits des Kopfes an der Schnabelbasis und endet an den weiß umrandeten Augen. Die Oberseite des Kopfes sowie der Rücken bis hin zu den Oberschwanzdeckfedern sind grau gefärbt.
Sind die Flügel angelegt, besitzen die Flügel eine rote, weit ausgedehnte Basis, die dann von dem Schwarz der Hand- Armschwingen abgelöst wird. Im ausgebreiteten Zustand jedoch ist die wahre Farbenpracht der Flügel erkennbar. Die Basis sowie die Oberen Deckfedern der Flügel wirken leuchtend rot, abgelöst von einem schmalen schwarzen Band (die Spitzenbereiche der Oberflügeldeckfedern). Darauf folgend ist deutlich eine weiße Binde (die weißen Augen in den Handschwingen) zu erkennen, die von einem sehr breiten, leuchtend roten Flügelfeld (gebildet durch die Außenfahnen der Armschwingen) übergeht. Daran schließt sich dann die schwarze Färbung der Hand- und Armschwingen an. In den Handschwingen ist zur Spitze hin eine weitere, weiße Flügelbinde zu erkennen (die zweiten, weißen Augen der Handschwingen kurz vor dem Federspitzen), den Abschluss bilden dann wiederum die schwarzen Federspitzen.
Der Schwanz des Mauerläufers wirkt schwarz, lediglich in der Spitze ist ein weißgraues Band zu erkennen (von außen nach innen hin schmaler werdend). Die Brust, der Bauch, die Flanken sowie die Unterschwanzdeckfedern wirken grau.
Im Sommer (zur Brutzeit) ist die Kehle des Männchens tiefschwarz. Im Winter hingegen ist die Kehle von Männchen, Weibchen und Jungvögeln weißgrau gefärbt, so dass nur zur Brutzeit die beiden Geschlechter unterschieden werden können.

Seine graue Gefiederfarbe tarnt den Mauerläufer an den Felswändern hervorragend vor Prädatoren, und trotz der roten und gelben Flügelbereiche sowie der Aktivität (Zucken mit den Flügeln) scheint er unsichtbar zu sein. Bei Bedrohung durch Raubsäuger zuckt der Mauerläufer sehr schnell mit den Handschwingen, beim Erscheinen von Greifvögeln verharrt er regungslos.
Durch das Flügelzucken blitzen die weißen Flecken in den äußeren Handschwingen auf, und das Rot im Gefieder leuchtet sehr auffällig. Durch den relativ langsamen Ablauf der Zuckbewegung sind diese optischen Signale lange sichtbar, und vor allem durch die Rhythmik für Artgenossen auffallend leicht zu entdecken.
Bei Sonnen- und Sandbädern spreizt der Mauerläufer seine Flügel je auf ca. 45 Grad ab, so dass hier die großen roten Areale in den Flügeln und die weißen Flecken in den Handschwingen und Steuerfedern gut und lange zu beobachten sind.

Am leichtesten lässt sich T. muraria während des Fluges beobachten. Seine stark abgerundeten Flügel, die an einen Wiedehopf (Upupa species) erinnern, sorgen für einen schmetterlingsartigen Flug - auch die Wiedehopfe besitzen dieses Flugbild. Im Flug nutzen Mauerläufer Thermik und Winde hervorragend, wobei sich T. muraria bis in große Höhen von ihnen tragen lässt. Während des Fluges sind die roten Flügelbereiche hervorragend zu erkennen, so dass man hieran die Art unfehlbar bestimmen kann.

Der Gesang des männlichen Mauerläufers besteht aus einer ansteigenden Reihe von Pfeiftönen, an deren Ende ein ca. 1s langer Pfiff ertönt. Während einer Gesangsstrophe sind 4-5 dieser Pfeiftöne zu hören, mit denen das Männchen ein Weibchen anlocken oder die Bruthöhle anzeigen will. Klingt der Gesang etwas tiefer, singt das Männchen aus der Bruthöhle heraus. Das Weibchen singt ähnlich, jedoch sind bei ihm die Strophen noch kürzer und etwas leiser. Besonders häufig singen die Weibchen zur Verteidigung der Winterquartiere. Bei Störungen am Nest singen Mänchen und Weibchen gemeinsam. Da Mauerläufer über keine eigenen Warnlaute besitzen, wird der Gesang von beiden Partnern im Störungsfalle wesentlich schnelleres sonst vorgetragen.
Neben diesem Gesang gibt es noch einen Kontaktruf - ein gut zu hörendes "Zuiii". Kommt es zu Rivalitätskämpfen, ist relativ lautes Schnabelklappern zu hören. Während der Jungenaufzucht singen beide Partner auch in der Nähe der Brutnische (auch mit Futter im Schnabel!).
Im Oktober (mit Einsetzen des Abzugs der ersten Vögel in die Winterquartiere) beginnen die diesjährigen Jungvögel damit, ihren Gesang zu verbessern. Dieser besteht anfänglich aus diffus aneinandergereihten Tönen, und wird zu Schluss hin zum vollen Gesang weiter entwickelt.
Beim Singen hat der Mauerläufer den Schnabel weit geöffnet.

habitat

Der Mauerläufer bevorzugt senkrechte, reich gegliederte Steilwände bis in die Gipfelregionen der Hochgebirge, meist in der Nähe von Klein- und Kleinstgewässern – auch oft Besiedlung von bach- und flussbegleitenden Steilwänden in Schluchten, da hier ein erhöhtes Insektenvorkommen gegeben ist. Auch befinden sich in unmittelbarer Nähe der Brutsteilwände oft Grasflächen und -säume, Moospolster und ähnliche, kleinvegetative Bereiche. Auch hier herrscht ein erhöhtes Nahrungsangebot.
Zur Nahrungssuche werden anscheinend besonders gerne Geröll- und Schutthalden benutzt. Hierbei werden kleine Steinchen umgedreht, Hindernisse werden z.T. durch Hämmern beseitigt. Auch Steinadlernester werden gerne innerhalb der Brutzeit von Mauerläufern besucht, sehr wahrscheinlich wegen dem erhöhten Insekten- und Spinnenaufkommen aufgrund der Nahrungsreste im Steinadlerhorst. Bei der Suche nach Beute hüpft/fliegt der Mauerläufer seitwärts mit dauerndem Flügelzucken die Steilwände entlang und empor, die roten Bereiche in den Flügeln sind hierbei dann gut zu sehen.
Meist wird die Nahrung mit dem langen, leicht gekrümmten Pinzettenschnabel aus Löchern, Ritzen oder Spalten geholt, mit der spitzen Zunge durchbohrt und in den Schnabel befördert. Größere Beute wird mehrmals gegen eine Unterlage geschlagen und je nach Größe ganz verschluckt oder zerteilt. Unverdauliche Reste der Nahrung aus Chitin werden wie bei anderen Vogelarten als kompakte, feste Speiballen wieder ausgewürgt.
Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Käfern, Schmetterlingen und deren Raupen, Heuschrecken, Fliegen sowie anderen Insekten und Spinnen, Asseln und Hundert- bzw. Tausendfüßern bis zur Größe einer Feldgrille. Es werden aber auch Schmetterlinge im Flug erbeutet, auch kleine Mollusken werden ab und an als Nahrung verzehrt. In den Winterquartieren (ab Oktober) ernährt sich T. muraria im deutschsprachigen Raum hauptsächlich von Blatt- und Raubwanzen (Heteroptera), Schmetterlingen (Lepidoptera) sowie Fliegen (Diptera, insbesondere Schwebfliegen Syrphidae).
Mauerläufer trinken bevorzugt, indem sie Wassertropfen von oben oder von Blättern direkt in den geöffneten Schnabel rinnen lassen.

Durch die sehr gut versteckte und unzugängliche Lage der Bruthöhle ist das Nest mit den Jungvögeln vor vierbeinigen Prädatoren perfekt geschützt. Auch der Lebensraum des Mauerläufers schützt die Vögel vor Prädatoren wie Habicht und Sperber – lediglich Falken und Steinadler siedeln im Normalfall in den Bruthabitaten des Mauerläufers. Die Steilwände müssen über genügend Risse und Spalten verfügen, so dass hier ein Nest angelegt werden kann.
Bisher wurden in Deutschland, Österreich, der Schweiz und anderen Mittel- und Süd-Europäischen Ländern Bruthöhlen in Höhen zwischen 600 und 2450m üNN gefunden. Außerhalb Europas sind Brutplätze aus über 4.000 Metern bekannt (Himalaya-Gebirge). Bei der Nahrungssuche wurden Mauerläufer in Felswänden in Höhen von über 6.000 Metern beobachtet. Gebäude im Gebirge werden sehr selten besiedelt. Die einzigen deutschen, regelmäßig zur Brut genutzten Gebäude sind die Lorettokapelle bei Oberstdorf und Schloss Neuschwanstein.
Die Standorte der Bruthöhlen scheinen keinem einheitlichen Auswahlmuster zu folgen, jedoch sind die Nester selten der prallen Sonne ausgesetzt. Der Mindestabstand zwischen zwei Nestern liegt im Normalfall bei 1km, jedoch liegen in der Regel mehrere km zwischen zwei Nestern. LÖHRL (1976) beschreibt einen Fall, in dem zwei Nester nur 119m weit auseinander lagen. Dies stellt jedoch die absolute Ausnahme dar. Es existieren jedoch nicht nur horizontale, sondern auch meist erhebliche vertikale Höhenabstände zwischen den einzelnen Nistplätzen. Die geschätzten Brutplatzdichten liegen in den Deutschen Alpen bei 3,7-6BP/100qm, die Reviere um den Brutplatz herum sind sehr groß.
Mauerläufer scheinen zum großen Teil sehr Revier-, Brutplatz- sowie Überwinterungsgebietstreu zu sein. So werden Brutplätze (Steilwandbereiche) über 50 Jahre lang genutzt, und auch die Bruthöhlen an sich können generationsübergreifend benutzt werden.
Außerhalb der Brutzeit wandern Mauerläufer sowohl in die Hochgebirge (bis zu 5000m üNN), als auch in weit entfernte (bis zu mehreren hundert km), tiefer gelegene Winterquartiere wie Steinbrüche, hohe Gebäude und Steilwände. Wichtig ist hierbei, dass die ausgewählten Winterquartiere über ein auch im Winter großes Nahrungsangebot verfügen. Gute Winterquartiere werden jährlich von Mauerläufern besucht, und auch vehemment gegen eindringende Artgenossen verteidigt.
Mauerläufer sind Tagzieher, und verbringen die Nacht dann in Kleinhöhlen-artigen Strukturen.

Die Balz und die Paarbildung beginnen oft noch im Winterquartier. Die Brutreviere werden im Übergang März/April besetzt, können sich je nach Witterung auch bis Mitte Mai hinziehen.
Viele Bruthöhlen verfügen über mehrere Ein- und Ausgänge. Die Nester des Mauerläufers scheinen – anders als die Nester anderer Singvögel - keine sichtbare Ordnung des Nistmaterials zu besitzen. Zwischen Moos, getrocknetem Gras und sonstigen Pflanzenbestandteilen werden Flechten, Federn, Haare und Wolle eingeflochten, so dass das Nest stark verfilzt wirkt. Moos stellt den Hauptanteil des Nestes dar. Dadurch erinnert das Nest an die Nester von Meisen.
Das Gelege besteht normalerweise aus 3-5 Eiern (im Durchschnitt 4 Eier), die Brutzeit liegt zwischen Mai und Juli. Die Eier werden rund 21-30 Tage bebrütet, die Jungenaufzucht dauert ebenso lange. Die Jungvögel verlassen zwischen Anfang Juli und Mitte August das Nest, die anschließende Weiterfütterung der Jungen beträgt danach noch ca. eine Woche.
Junge Mauerläufer erreichen die Geschlechtsreife bereits nach dem ersten Lebensjahr.

Mauerläufer und Kleiber (Sitta species) sind sehr eng verwandt. Wie ein Kleiber mühelos Bäume empor- und auch kopfüber hinabklettert, so kann auch der „Wallcreeper“ dank seiner scharfen, dünnen und spitzen Krallen mühelos die Unterseite von Überhängen waagerecht entlangklettern, ohne Gefahr zu laufen abzurutschen bzw. abzustürzen. Nur sehr wenige andere Vogelarten auf der Welt besitzen vergleichbare Klettereigenschaften. Anders als die meisten Spechte (Arten wie die Wendehälse (Jynx species) bilden hier eine Ausnahme) und die Baumläufer besitzen Kleiber und Mauerläufer weiche und abgerundete Schwanzfedern. Spechte und Baumläufer besitzen besondere, zugespitzte und gut verstärkte Steuerfedern, mit denen sie sich an den Baumstämmen abstützen - dies ist bei Kleibern und Mauerläufern nicht der Fall.

Größere, vorsprungslose Stellen im Fels werden in einigem Abstand zum Gestein in einem spiralartigen, flattendenden Kurzflug überwunden. Die Abwärtsbewegung erfolgt in einem rasend schnellen Sturzflug mit eng angelegten Flügeln - so wirkt der Mauerläufer wie ein Miniatur-Wanderfalke. Erst kurz vor der Landung geht der Mauerläufer in einen Bremsflug mit weit ausgebreiteten Flügeln und breit gefächertem Schwanz über - ähnlich einem Bremsfallschirm. Häufig, besonders wenn ein adulter Vogel mit Beute zu den Jungvögeln im Nest zurückkehrt, wird ein Abwärtsgleiten mit ausgebreiteten Flügeln beobachtet, ähnlich einem Fallschirmsprung.

Die Nacht verbringt der Mauerläufer in einer geschützten Fels- oder Mauerspalte. Die tagaktiven Vögel verlassen ihre Schlafhöhle mit Tagesbeginn, mit Sonnenuntergang werden diese wieder aufgesucht. Im Winter beginnt die Aktivitätsphase deutlich später und endet früher. Die Aktivitätsphase wird häufig durch Ruhe- und Putzphasen unterbrochen, die in der Regel aber nur sehr kurz dauern.

distribution

Das Brutvorkommen des Mauerläufers scheint sich in Deutschland auf die Bayerischen Alpen zu beschränken. Die Nester sind nur sehr schwer an den teils riesigen Steilwänden zu finden, und die Brutareale liegen sehr vertreut. So ist es schwer, überhaupt Brutnachweise zu erbringen, zumal T. muraria in teils sehr unzugänglichen Arealen brütet. Es gab mehrmalige Brutzeitbeobachtungen von Mauerläufern aus der Fränkischen Schweiz und an den Felsen der Donau in den letzten 200 Jahren, jedoch konnte hier kein Brutnachweis erbracht werden.

Die deutschen Brutvorkommen liegen bei etwa 80-120 Brutpaaren (ADEBAR).
Der europäische Brutbestand liegt laut Birdlife International bei geschätzten 38,000-100,000 Brutpaaren, was etwa 114,000-300,000 Individuen bedeutet.
Laut IUCN/BIRDLIFE INTERNATIONAL sind die europäischen Brutpaare wie folgt verteilt:

  • Albanien 10-100BP;
  • Andorra 4-8BP;
  • Armenien 150-200BP;
  • Östereich 700-1400BP;
  • Aserbaidschan 100-1000BP;
  • Bulgarien 250-400BP;
  • Kroatien 1-10BP;
  • Frankreich 4000-20000BP;
  • Georgien ?BP, er ist dort nachgewiesen und jährlich present in der Brutzeit;
  • Deutschland 100-200BP;
  • Griechenland 100-300BP;
  • Italien 2000-6000BP;
  • Liechtenstein 20-40BP;
  • Mazedonien 50-100BP;
  • Polen 15-20BP;
  • Rumänien 1200-1500BP;
  • Russland 15000-30000BP;
  • Serbien + Montenegro 45-60BP;
  • Slowakei 30-50BP;
  • Slowenien 200-300BP;
  • Spanien 9000-12000BP;
  • Schweiz 500-1000BP;
  • Türkei 5000-25000BP.

Somit besitzt Europa einen geschätzten Anteil von 25-49% der weltweiten Gesamtpopulation des Mauerläufers, die bei geschätzten 73.000-400.000 Brutpaaren liegt.

Bei T. muraria werden zwei Subspecies unterschieden:

  • Tichodroma muraria muraia bewohnt in einem weiten Bogen Westeuropa über den Mittleren Osten bis in den Westiran. Die wichtigsten Gebirgszüge von West nach Ost sind: Kantabrisches Gebirge, Pyrenäen. Französisches Zentralmassiv, Schweizer Jura, der gesamte Alpenbogen inklusive der Südalpen, Apennin (stellenweise bis zu den Abruzzen), der Balkan (inclusive dem Dinarischen Gebirge, dem Pindos und dem Olymp), die Karpaten (mit den Beskiden sowie dem Bergland in Westsiebenbürgen, die Rhodopen und letztendlich das Taurusgebirge und der Kaukasus. Ungeklärt sind Meldungen aus Südspanien (Sierra Nevada), dem Krimgebirge sowie dem Pontischen Gebirge. Auf Zypern, im Libanon und in Syrien sowie in Israel bestehen möglicherweise Brutvorkommen.
  • Tichodroma muraria nepalensis lebt als rein hochalpine Unterart in den Südwest- und Zentral-Asiatischen Hochgebirgen, wie Elburs, Hindukusch, Altai und Pamir und deren Nebengebirge. Auch Tianshan und Kunlun Shan wird von dem Mauerläufer besiedelt, hier ist er ein häufiger Brutvogel. Ostwärts ziehen sich sehr vereinzelte Brutvorkommen bis in die Gebirgslagen südwestlich von Peking. Diese Unterart ist resident (Standvogel) im gesamten Himalaya, die Wanderungen bzw. die Vorkommen liegen zwischen Indien, Nepal, Bhutan und Teilen von Tibet.

remarks

Mauerläufer wird im Alpenzoo in Innsbruck/Östereich (http://www.alpenzoo.at/de/voegel/passeres) erfolgreich gehalten. Zudem scheint es noch einige Züchter dieser Art in Europa zu geben.

Nur mit sehr viel Glück wird man von T. muraria mal eine Rupfung im Hochgebirge finden, am ehesten sind noch Mauserfedern zu erwarten.
Noch seltener jedoch wird man einen durch Straßen- oder Zugverkehr verunglückten Mauerläufer finden können.

Von der IUCN / Birdlife International wird T. muraria als "LC = Least Concern" (also als "Nicht bedroht" eingestuft.

conservation status

  • CITES
    not listed
  • Regulation (EG) Nr. 865/2006
    not listed
  • German Federal Nature Conservation Act §44
    protected