Die Cholibaeule (Megascops choliba) ist nur etwas größer als die Eurasische Zwergohreule (Otus scops). Sie erreicht eine Länge von ca. 20-24cm, eine Spannweite von 55-65cm cm und ein Gewicht von 95-160g - weibliche Vögel sind etwas größer und schwerer als Männchen. Die Lebenserwartung beträgt in der Natur mindestens 6 Jahre, in der Volierenhaltung mindestens 12 Jahre.
Durch ihr rindenartiges Tarngefieder ist die Cholibaeule hervorragend an ihren Tagesplätzen und Rastplätzen getarnt. Die Form der Restlicht-verstärkenden Augen wirkt groß und rund, die Iris ist gelb bis bernsteinfarben. Megascops choliba besitzt vier Zehen an den glatt befiederten Beinen, von denen die vierte Zehe als "Wendezehe" ausgebildet ist - sie lässt sich bei Bedarf einfach nach hinten drehen. Die Krallen sind schwarzbraun und glatt - im Gegensatz zur Schleiereule (Tyto alba), deren Krallen auf der Innenseite sägeartig gezahnt sind. Der Schnabel wirkt sehr kurz und flach, jedoch besitzt Megascops choliba einen sehr breiten Rachen - ebenso wie alle anderen Eulen und auch Nachtschwalben / Schwalme wie der Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus).
Die Cholibaeule besitzt deutlich ausgebildete, große "Federohren" - dieser Umstand im Zusammenhang mit ihrer geringen Größe brachte ihr (und den anderen Arten der Gattung Megascops, den Arten der Gattung Otus sowie anderen, engen Verwandten) den deutschen Trivialnamen "Zwergohreulen" ein - die Choliba-Kreischeule galt bis vor kurzem noch als Art der Gattung Otus.
Eine deutliche, herzförmige "Maske" umrahmt das komplette Gesicht.
Es gibt verschiedene Farbmorphen der Cholibaeule - M. choliba kann eine sandfarbene, graue, bräunliche und auch rötlich-braune Gefiederfärbung besitzen. Die Gefiederfärbung kann Populations- bzw. Unterart-spezifisch sein, existiert aber auch unabhängig davon.
Die gesamte Befiederung der Cholibaeule besteht aus grauen/braunen, schwarzen und weißlichen Farbelementen. Der Hals und die Brust- und Bauchregion besitzen in unterschiedlicher Ausprägung eine schwarze, feine Längsstrichelung. Auch der Rücken und die Flanken sind so gefärbt. Die Flügel besitzen an den Außenkanten eine deutliche, helle Fleckung - diese Fleckung ist auch an den Übergängen Flügel - Rumpf zu sehen.
Die Stimmäußerungen reviermarkierender Männchen sind nachts weit zu hören - sie bestehen aus einer für Eulen typisch melodisch und sehr schnell vorgetragenen "prrrrrrrrrrrr"-Folge, an dessen Anschluss ein langgezogenes und abschließendes "Hu-Hu-Huu" folgt.
Die thermophile Cholibaeule besiedelt in sonnenexponierten, warmen und insektenreichen Gebieten alte Bäume in lichter Umgebung - also Obstplantagen, Gärten mit alten Bäumen, Parks, lichte und lockere Wälder, Waldränder und auch in Einzelbäumen sowie in Baumsavannen. Unabdingbar für die Ansiedlung sind ausreichende Bruthöhlenvorkommen (das Einflugloch beträgt ca. 8-9cm im Durchmesser) - entweder Naturhöhlen oder Spechthöhlen. Auch muss eine kurzwüchsige Umgebumgsvegetation vorhanden sein, damit M. choliba ihre Nahrung problemlos erreichen kann. Selten brüten Cholibaeulen auch in Gebäuden, Mauerwerken u.ä. Arealen.
Sind genügend Nahrung und Brutplätze vorhanden, können die Siedlungsdichten sehr hohe Werte annehmen - anders als bei vielen anderen Eulenarten.
Die rein nachtaktive Cholibaeule jagt meist durch Ansitzjagd von einer Sitzwarte aus, jedoch kommen auch Jagdflüge auf Insekten im Laternenschein vor. Die Nahrung besteht zu mehr als 90% aus Insekten und anderen Wirbellosen - Wirbeltiere bis zur Größe einer Haselmaus oder eines Kleibers werden nur zu einem sehr geringen Prozentsatz erbeutet. In erster Linie ernährt sich die Cholibaeule von Schmetterlingen, Zikaden, Heuschrecken und Käfern. Bodeninsekten und Regenwürmer werden zu Fuß am Boden verfolgt und erbeutet.
Die Geschlechtsreife wird im Alter von 10 Monaten erreicht. Die Brutzeit liegt in den nördlichen Arealen zwischen Januar und Juli (regulär beginnt sie im Mai), in den südlichen Verbreitungsgebieten im September und Oktober. Die Männchen suchen eine Bruthöhle und beginnen mit dem Reviergesang um die Weibchen anzulocken. Das Weibchen legt 2-3 (seltener 1-6) weißliche Eier in die Bruthöhle. Nach 20-31 Tagen schlüpfen die Jungvögel. Während der gesamten Brutzeit (inclusive der ersten drei Lebenswochen der Küken) verbleibt das Weibchen in der Bruthöhle und wird vom Männchen mit Futter versorgt. Nach drei Wochen beginnen die Nestlinge das Nest zu verlassen - in diesem Stadium können sie zumindest schon kurze Strecken fliegen. Das Großgefieder ist bis zum 50. Lebenstag komplett ausgebildet. Nicht flügge Ästlinge klettern unter Zuhilfenahme von Schnabel und Krallen z.T. in große Höhen bei einer Bedrohung. Die Altvögel versorgen die Jungen ca. 60 Tage lang.
M. choliba ist nach derzeitigen Erkenntnissen Standvogel in den Brutgebieten.
Megascops choliba besiedelt in neun Unterarten Mittel- und Südamerika:
- Megascops choliba choliba: Süd-Brasilien (das südliche Mato Grosso und São Paulo) bis Ost-Paraguay.
- Megascops choliba luctisonus: Costa Rica bis ins nordwestliche Kolumbien - luctinosus besiedelt ebenfalls die Pearl Islands (Panama).
- Megascops choliba margaritae: Endemisch auf der Isla Margarita.
- Megascops choliba duidae: Endemisch in den Duida Mountains (Süd-Venezuela).
- Megascops choliba cruciger: Ost-Kolumbien bis Venezuela, den Guianas, Ost-Peru und Nordost-Brasilien.
- Megascops choliba surutus: Endemisch in Bolivien.
- Megascops choliba decussatus: das südliche Zentral- sowie Ost-Brasilien.
- Megascops choliba wetmorei: West-Paraguay und Nord-Argentinien.
- Megascops choliba uruguaii: Südost-Brasilien bis Uruguay und Nordost-Argentinien.
Die IUCN / Birdlife International stuft Megascops choliba international als "Least Concern = LC" - also als "ungefährdet" - ein. Dies darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Cholibaeule lokal und regional vom Aussterben bedroht/ausgestorben ist und z.T. sogar national dem Aussterben immer näher rückt - gerade die Inselformen sind sehr sensibel. Schuld daran sind die Intensivierung der Landwirtschaft, der Einsatz von Insektiziden/Pflanzenschutzmitteln sowie Urbanisierungsmaßnahmen, etc. Hier gilt es, dass auf Biozide verzichtet wird, geeignete Habitate extensiv bewirtschaftet werden und auch die umgebenden Vegetationsflächen einem geeigneten Mähplan nach bearbeitet werden.
Die Gewölle sind im Durchschnitt 27mm lang und 11mm dick (Variationsbreite 20-37mm Länge und 10-17mm Dicke). Sie bestehen meist nur aus Insektenresten und zerfallen leicht.
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CITES
appendix 2
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Regulation (EG) Nr. 865/2006
appendix B
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German Federal Nature Conservation Act §44
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