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Snowy Owl
Bubo scandiacus
species of Strigidae

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Die Schneeeule ist ein sehr bekannter Vertreter der Eulen mit charakteristischem Gefieder. Das Gefieder ist größtenteils rein weiß gefärbt und kann je nach Verschmutzungsgrad gräulich oder auch gelblich wirken. Adulte Männchen sind etwas kleiner als die Weibchen und besitzen entweder keine oder nur sehr wenige, vereinzelte dunkelbraune bis schwarzbraune Flecken im Gefieder. Bei den Weibchen finden sich kontrastreiche schwarze Bänder, Streifen und Punkte auf den Federn, sowohl im Groß- als auch im Deckgefieder. Die Geschlechter lassen sich auf diese Art und Weise gut auseinanderhalten. Längste Handschwinge ist die H8 mit durchschnittlich ca. 335mm beim Männchen und bis zu 360mm beim Weibchen. Die Handschwingen H7 (H6 manchmal angedeutet) bis H9 besitzen eine teilweise Verengung der Außenfahne. H10 ist vollständig verengt. Die Innenfahne ist auf H7-H10, teilweise auch in H6 im oberen Teil verengt.
Jungvögel sehen aus wie adulte Weibchen, besitzen nur geringere Federmaße.

Allgemein zur Ordnung der Eulen

Den Körperfedern der Eulen fehlt der dunig ausgebildete Afterschaft - Zwillingsfedern, wie beispielsweise bei Hühnervögeln, die das dunige Untergefieder bilden. Dafür besitzen sie eine dunige Ausbildung des basalen (spulennahen) Federabschnitts zur Thermoisolation. Das Großgefieder der Eulen ist samtweich und die Federästchen sind sehr biegsam. Die Außenfahne der äußersten Handschwinge ist zu einem Kamm ausgebildet. Diese beiden Faktoren ermöglichen den Eulen - selbst dem Uhu (Bubo bubo) - einen nahezu lautlosen Flug. Die meisten Eulen besitzen neben den 10 Handschwingen noch ein Remicle, eine verkümmerte, 11. HS. Die Anzahl der Armschwingen liegt je nach Eulenart zwischen 11 und 18 Federn.

feather number longest
primary 10 per wing approx. 357.5mm n=1
P7 (100%)
secondary 18-19 per wing 222.0 - 247.5mm n=2
S1 (50%) S2 (50%)
retrix 12
approx. 253.5mm n=1
R1 (100%)
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country allocations

Owls

characteristics

Mit einer Größe von 55-64cm (Männchen, im Schnitt 58cm) bzw. 60-70cm (Weibchen, im Schnitt 63cm), einer Flügelspannweite von ca. 145-157cm und einem Gewicht von 700-2500g (Männchen, Durchschnitt = 1700g) bzw. 780-2950g (Weibchen, Durchschnitt = 2100g) ist die Schneeeule eine der größten Eulen der Welt. Weibchen sind größer und schwerer als männliche Tiere. Die maximale Lebenserwartung liegt in der Natur bei 9 Jahren, in Gefangenschaft bei mehr als 27 Jahren.

Das Flugbild der Schneeeule ist durch die abgerundeten, stark befingerten und breiten sowie langen Flügel und das lange, abgerundete Steuer Adler-typisch.

Der "halslose" Kopf ist recht flach geformt und wirkt "bullig", und kann bis fast 270 Grad in beide Richtungen gedreht werden - je nach Stimmung kann der Kopf entweder flach und rund oder flach und kantig (aufgeplustert) wirken. Die Form der Restlicht-verstärkenden Augen wirkt groß und rund, die Iris ist leuchtend gelb - so wirken die Augen groß und durchdringend. Bubo scandiacus besitzt vier weiße, stark befiederte, Zehen, von denen die vierte Zehe als "Wendezehe" ausgebildet ist - sie lässt sich bei Bedarf einfach nach hinten drehen. Die Krallen sind schwarz und glatt - im Gegensatz zur Schleiereule (Tyto alba), deren Krallen auf der Innenseite sägeartig gezahnt sind. Die Ohröffnungen befinden sich nahezu unsichtbar seitlich des Kopfes (die großen Federohren sind nur Tarnung) - Eulen können auch noch das leiseste Geräusch aus relativ großer Entfernung wahrnehmen. Der schwarze Schnabel wirkt mächtig für eine Eule. Bubo scandiacus besitzt einen sehr breiten Rachen - ebenso wie alle anderen Eulen und auch Nachtschwalben / Schwalme wie der Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus).
Der Kopf der Schneeeule ist in der Grundfarbe weiß. Weibliche Individuen und auch Jungvögel besitzen eine dunkelbraune und schwarze, diffuse Fleckung und Strichelung auf dem gesamten Kopf - nur das Gesichtsfeld ist bei ihnen rein weiß. Auch der Rücken, die Brust, der Bauch und die Flanken besitzen bei ihnen diese recht engmaschige Fleckung und Bänderung. Selbst die Flügel und das Steuer sind braun gefleckt, die Schwung- und Steuerfedern sind breit quergebändert.
Adulte Männchen hingegen sind fast reinweiß oder komplett weiß, und besitzen wenn überhaupt nur sehr wenige Flecken.
Die Füße der Schneeeulen sind - ähnlich den Raufußhühnern und dem Raufußbussard (Buteo lagopus) - sehr dicht und dick befiedert, sie wirken als Schneeschuhe.
Gegenüber allen anderen Arten der Gattung Bubo besitzt die Schneeeule keine ausgeprägten Federohren - sie sind bei B. scandiacus nur rudimentär ausgeprägt!

Die Männchen der Schneeeule rufen dunkel und heiser in Einzelrufen "Rhuh" zur Balz und Reviermarkierung, der Ruf wird alle 2-3 Sekunden wiederholt.
Weibchen hingegen rufen in sehr schneller Reihenfolge "ghuh-ghug-ghuh-ghuh" mit vereinzelt eingestreuten "Rhuh"-Rufen. Auch langsamere "ghuh"-Laute können eingestreut sein. Die schnellen "ghuh-ghug-ghuh-ghuh"-Reihenfolgen erinnern viel eher an eine Kröte oder einen Frosch als an eine Eule.
Jungvögel lassen als Bettelruf ein lang gezogenes, in den Ohren schmerzendes, sehr hohes und metallisch klingendes "Ziiiiiiiieeeh" vernehmen.

habitat

Bubo scandiacus besiedelt zirkumpolar die Arktis bis in die nördlichsten eisfreien Gebiete - vor allem die Tundra des nördlichen Russlands und Sibiriens, die Küstenbereiche Alaskas, im arktischen Kanada sowie die Ostküste Grönlands.
Die Brutstabilität der Schneeeule unterliegt oft starken Fluktuationen, was auf die Gradationen von Lemmingen zurückzuführen ist. In einigen Regionen fehlen Lemminge als Beute, hier dienen dann Schneehühner und Entenvögel als Hauptnahrung.
Bubo scandiacus bewohnt leichte Erhöhungen im offenen Gelände der Fjäll- und Tundralandschaften - hier wird auch das Nest auf dem Erdboden gebaut. Die Erhöhungen besitzen den Vorteil der guten Übersicht auf das umliegende Gelände. Die Bruthabitate werden so gewählt, dass sie relativ früh Eis- und Schneefrei sind.

Bemerkenswert sind erfolgreiche Brutversuche der Schneeeule in den Jahren 1967 und 1975 auf den Shetland-Inseln (Großbrittanien).

Schneeeulen besiedeln zum großen Teil die nördlichsten Areale, so dass hier ein Tag-Nacht-Rhythmus oft entfällt. Hier sind die großen Eulen dann ganztägig zu beobachten. Etwas weiter südlich sind sie sowohl am Tage als auch in der Dämmerung und des Nachts auf der Jagd, während andere Individuen so gut wie nur in den Dämmerungs- und Nachtstunden zu beobachten sind.

Die Schneeeule ist ein ausgeprägter "Bodenvogel", so dass sie sich häufig gehend, trippelnd, oder aber durch Flattersprünge fortbewegt und ihrer Beute nachsetzt. Bei wirklichen Ortswechseln gebraucht B. scandiacus stets ihre Flügel. Der Flug ist kraftvoll, und der Aufprall auf den Boden wuchtig.
Bei Jagdflügen zeigt diese Eule reaktionsschnelles Abbremsen, Wendemanöver und auch Rüttelflüge - zur Verteidigung der Brut erfolgen wendige Angriffs- und Sturzflugmanöver.

Die Nahrung der Schneeeule setzt sich in der Brutzeit in den meisten Brutgebieten zu ca. 96% aus Lemmingen und Wühlmäusen zusammen. Fehlen diese, so bilden Schneehühner, Entenvögel und andere Vögel die Hauptnahrungsquelle in der Brutzeit.
In den Überwinterungsgebieten hingegen sieht die Nahrungszusammensetzung gänzlich anders aus. Neben Kleinsäugern spielen hier auch Meeresvögel, Krebstiere und selbst Fische eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Die Geschlechtsreife wird bei Schneeeulen noch vor Ende des ersten Lebensjahres erreicht.
Der Brutplatz liegt an einer erhöhten, schnee- und eisfreien, windgeschützten Stelle, von der aus das umliegende Gelände gut beobachtet werden kann. Es wird eine Mulde von 6-13cm Tiefe mithilfe des Schnabels und der Füße ausgehoben. Da der Brutplatz zu Brutbeginn noch gefroren sein kann, werden störende Steine und Pflanzen aus dem Nest entfernt und weggetragen, einige Federn können die Nistmulde auskleiden.
Schneeeulen führen i.d.R. eine Saisonehe, jedoch wurde des öfteren auch schon Polygynie festgestellt. Die Brutzeit liegt in den Monaten März bis August / September. Nach der Balz hebt das Weibchen die Nistmulde aus und legt Mitte Mai im jeweiligen Abstand von 2 Tagen in der Regel 7-9 Eier in das Nest - je nach Nahrungsverfügbarkeit können es aber auch deutlich weniger oder etwas mehr Eier sein. Die Bebrütung beginnt mit dem 1. Ei, die Bebrütungsdauer liegt bei 32-34 Tagen. Bis drei Wochen nach dem Schlupf des Erstgeschlüpften Jungvogels wird das Weibchen vom männlichen Vogel komplett mit Nahrung versorgt, danach beteiligt es sich an der Jagd und der Versorgung der Jungeulen. Die Jungeulen verlassen das Nest nach nur 2-3 Wochen nach dem Schlupf, und bewegen sich durch Flatterflüge hüpfend vorwärts - in dieser Zeit werden sie noch in der direkten Nestumgebung von beiden Elterntieren versorgt . Im Alter von 6-7 Wochen können die Jungeulen schon einige Meter weit fliegen, mit 8-9 Wochen gelingen auch weite, sichere Flüge - in diesem Alter erlernen sie auch den Beuteerwerb.
Im Brutgebiet ist die Mortalitätsrate der Jungeulen sehr gering, auf Wanderungen hingegen meist sehr hoch.

In sehr strengen Wintern kann es zu vereinzelten Einflügen der Art bis an die Deutsche oder Niederländische Nordseeküste kommen - z.B. im November 2008 auf der holländischen Insel Texel.

distribution

Die Schneeeule brütet von West- und Nord-Skandinavien ostwärts bis Nord-Russland und Nord-Sibirien. Weiterhin brütet sie im nördlichen Nord-Amerika auf den westlichen Aleuten, Hall Island (Behring-See), und von West-Alaska über Nord-Kanada bis Nord-Labrador - ebenso auf Nord- und Ost-Grönland, sporadisch auch auf Island und den Shetland-Inseln.
Im Winter tätigen Schneeeulen u.U. weite Wanderungen - in den USA bis maximal nach Kalifornien, in Europa ins südliche Baltikum, in Asien bis nach Nord-China und Südost-Russland.

remarks

Die Schneeeule wird global von der IUCN / Birdlife International als "LC = Least Concern" - also als "Nicht gefährdet" eingestuft. Jedoch ist es so, dass durch die Klimaerwärmung der Lebensraum dieser eindrucksvollen Eule zunehmend schrumpft.

Die Gewölle sind meist sehr groß - im Durchschnitt etwa 71mm lang und etwa 27mm dick (Min.-/Max.-Werte 52-113mm Länge und 10-40mm Dicke). Die Gewölle enthalten Säugetierknochen und z.T. auch komplette Federn (z.B. Handschwingen von Schneehühnern oder Entenvögeln).

conservation status

  • CITES
    appendix 2
  • Regulation (EG) Nr. 865/2006
    appendix A
  • German Federal Nature Conservation Act §44
    strictly protected