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Marsh Warbler
Acrocephalus palustris
species of Acrocephalidae

ad.
ad.
juv.

Der Sumpfrohrsänger ist eine kleine Art der Familie der Rohrsängerartigen. Die Hand- und Armschwingen sind graubraun mit warmbrauner Außenfahne. Die Innenfahne ist weißlich aufgehellt. Die Außenfahnen der Handschwingen sind wie für Rohrsänger typisch kaum verengt. Lediglich H7 und H8, manchmal H6, zeigen undeutliche partielle Verengungen der Außenfahnen. Längste Handschwinge ist in der Regel die H8. Die Steuerfedern sind ebenfalls mittel- bis graubraun gefärbt. Die S1 ist meist längste Steuerfeder, alle weiteren verkürzen sich nach außen wandernd. Die äußeren Steuerfedern zeigen eine manchmal undeutliche helle Umrandung der Spitze, vor allem auf der Außenfahne. Die OSd sind cremefarben bis fast rein weiß und in Relation zu den Steuerfedern recht lang. Sie besitzen jedoch keinen dunklen Schaftstrich wie Schwirle (Locustella species). Eine detailierte Gegenüberstellung von Teich- und Sumpfrohrsänger kann in der Rubrik Vergleiche gefunden werden.

feather number longest
primary 10 per wing 54.5 - 60.0mm n=19
P8 (100%)
secondary 9 per wing 44.0 - 49.0mm n=19
S1 (100%)
retrix 12
54.5 - 58.5mm n=16
R3 (13%) R2 (25%) R1 (56%) R4 (6%)
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ad. female
specimens gallery

country allocations

Songbirds and kin

characteristics

Der Sumpfrohrsänger ist etwa 13cm groß und wiegt 10 bis 13g. Die Flügelspannweite beträgt 17 bis 21cm. Die Art weist keinen Geschlechtsdimorphismus auf.
Zur Lebenserwartung der Vögel ist nicht viel bekannt. Im Durchschnitt werden Sumpfrohrsänger fünf Jahre alt.

Scheitel, Nacken und Rücken sind einheitlich hellbraun gefärbt, bei Jungvögeln ist dieses Gefieder noch eher rotbraun. Schultern, sowie Arm- und Handschwingen sind bei Acrocephalus palustris ebenfalls braun. Der Bürzel ist rotbraun, das braun gefärbte Steuer ist gerundet, die Unterschwanzdecken sind beige bis weißlich. Die Unterseite des Vogels (Kehle bis Bauch) ist weißlich bis cremefarben, die Flanken sind gelbbräunlich. Der Schnabel ist schlank und spitz, oberseits graubraun gefärbt, die Unterseite ist in der Regel etwas heller. Der nah verwandte Teichrohrsänger (A. scirpaceus) kann feldornithologisch nur anhand des Gesangs sicher bestimmt werden.

Der Gesang des Sumpfrohrsängers besteht fast ausschließlich aus Imitationen anderer Vogelarten, die aneinder gereiht und rhythmisch vorgetragen werden. Einzelne Elemente und Imitationen werden häufig in Serien vorgetragen. Bisher sind 212 imitierte Arten bekannt, davon 113 aus dem afrikanischen Durchzugsgebiet. Die Populationen unterscheiden sich durch das Spektrum der nachgeahmten Arten, besonders häufig werden Amsel, Haussperling, Feldsperling, Dorngrasmücke, Rauchschwalbe, Blaumeise, Bluthänfling (und weitere) imitiert. Die Art singt meist aus der Deckung heraus.
Bei Erregung ruft der Sumpfrohrsänger weich "teck", in Alarmbereitschaft scharf "krrret".

habitat

Der Sumpfrohrsänger besiedelt eine Vielzahl offener bis lückig mit Büschen durchsetzter Flächen und Säume mit dichter Hochstaudenvegetation - z.B. Brennnessel, Mädesüß, durchwachsene Schilf-, Brombeerflächen etc. Gerne werden verlandete Bereiche sumpfiger Areale besiedelt.
Diese, meist kurzlebigen, Habitate findet die Art beispielsweise in Fluss- und Bachauen, an Ufersäumen von Fließ- und Stillgewässern, in Weichholz-Auwäldern, Nassstellen und –brachen sowie Quellgebieten. Häufig werden auch anthropogen beeinflusste Flächen wie Bahndämme, Ruderalflächen, Flächen an Sand- und Kiesgruben, Industriebrachen, Gewerbegebiete, Landwirtschaftliche Kulturen usw. besiedelt.
Einzelne lichte Büsche, die als Singwarten dienen, wirken besiedlungsfördernd - wohingegen geschlossene Busch- und Baumbestände gemieden werden.

Acrocephalus palustris ernährt sich fast ausschließlich von kleinen Wirbellosen, einen großen Anteil bilden dabei Insekten und deren Entwicklungsstadien, Schnecken und Spinnen. Bei der Aufzucht der Jungen spielen außerdem Blattläuse eine große Rolle. Im Herbst verzehrt der Sumpfrohrsänger gelegentlich auch Beeren und Früchte.
Meist sammelt der Vogel seine Nahrung von der Vegetation ab, manchmal begibt er sich zur Nahrungssuche aber auch auf den Boden oder jagt Insekten in der Luft.

Die Geschlechtsreife tritt beim Sumpfrohrsänger am Ende des ersten Lebensjahres ein. Die Vögel führen eine monogame Saisonehe, zur nächsten Brutsaison kehrt Acrocephalus palustris nicht zwingend in das alte Brutrevier zurück, sondern sucht sich gelegentlich auch ein neues Revier. Die Art brütet einmal im Jahr, Nachgelege nach Brutverlust sind üblich.
Die Brutzeit dauert von Mitte Mai bis Mitte August. Die Vögel kehren Ende April bis Anfang Mai aus den Überwinterungsgebieten zurück und beginnen bald darauf mit dem Nestbau. Das napfförmige Nest wird in dichter Vegetation meist kniehoch in Brennnesseln und andere Stauden geflochten.
Das Gelege besteht aus 3-6 Eiern, die Brutzeit dauert 10 bis 14 Tage. Nach etwa 10 bis 11 Tagen verlassen die Jungvögel das Nest, sie werden aber noch zwei weitere Wochen von den Altvögeln versorgt.

Der Sumpfrohrsänger ist ein Langstreckenzieher. Die Brutgebiete werden ab Mitte Juli bis Anfang September verlassen. Die Art überwintert in Südostafrika und legt während des Zuges mehrere Tausend Kilometer zurück.
A. palustris kehrt am spätesten von allen mitteleuropäischen Rohrsängern aus den afrikanischen Überwinterungsquartieren zurück. Durch die unaufhörliche Ausweitung der Sahelzone durch die Klimaerwärmung leidet diese Art ungemein - die europäischen Brutpaarzahlen gehen kontinuierlich zurück, weil u.a. die Vegetation bei Rückkehr der Art schon zu weit fortgeschritten ist.

distribution

Beim Sumpfrohrsänger werden keine Unterarten unterschieden.

remarks

Die IUCN / Birdlife International stuft Acrocephalus palustris als "LC = Least Concern" - also als "Nicht gefährdet" - ein. Die Art hat ein sehr großes Verbreitungsgebiet und die Bestände sind stabil, sodass das Kriterium (>30% Rückgang der Bestände in zehn Jahren oder innerhalb von drei Generationen) zur Einstufung in eine höhere Gefährdungskategorie nicht erfüllt wird.

conservation status

  • CITES
    not listed
  • Regulation (EG) Nr. 865/2006
    not listed
  • German Federal Nature Conservation Act §44
    protected