Der Zwergspint wird 15 bis 17cm lang, erreicht eine Flügelspannweite von ca. 28cm wiegt ca. 10–19g. M. pusillus ist damit die kleinste Bienenfresser-Art weltweit.
Der Zwergspint wird in der Natur ca. 5-10 Jahre alt, in Gefangenschaft maximal 12-18 Jahre.
Der kräftige und leicht nach unten gebogene Schnabel ist schwarz gefärbt, die Beine sind grau. Bei adulten Zwergspinten ist die Iris der Augen rubinrot. Die Augen werden von schwarzen Augenstreifen umfasst, die am Schnabelansatz beginnen und kurz hinter den Ohröffnungen enden. Über den Augen befinden sich leuchtend Türkise "Augenbrauen" (Überaugenstreife). Die Kehle ist gelb gefärbt. Davon scharf abgegrenzt ist ein schwarzes Brustfeld, das von einer feinen, leuchtend roten Linie eingerahmt ist. Die restliche Brust, der Bauch, die Flanken und die Unterschwanzdeckfedern sind orangebraun gefärbt. Die übrige Kopfbefiederung ist grün gefärbt. Ebenso sind Nacken, Rücken, die Oberflügeldeckfedern, die Oberschwanzdeckfedern und die mittleren Steuerfedern grün gefärbt. Die mittleren Steuerfedern sind nicht verlängert, das Steuer wirkt im Flug wie gerade abgeschnitten. Sowohl die Handschwingen als auch die Steuerfedern besitzen Mikrostrukturen, die das Licht brechen, und so je nach Lichteinfall grün, türkis oder blau wirken - obwohl diese Federn im Grunde eigentlich graubraun gefärbt sind. Die Kehle ist bei dem Weibchen stumpfer und das schwarze Band zwischen Kehle und Brust erscheint schmaler als bei dem Männchen.
Jungvögel sind ähnlich den adulten Tieren gefärbt, nur wesentlich blasser und nicht so farbintensiv.
Zwergspinte sind sehr ruffreudig. Die Stimme ist ein weiches Zwitschern mit kurzen Noten und klingt etwa wie "kwit kwit".
Die verschiedenen Unterarten unerscheiden sich wie folgt:
- Subspecies meridionalis: …besitzt eine grüne Stirn, einen kurzen, schmalen, hellblauer Streifen über dem Auge sowie eine sehr dünne, blau-weiße Linie zwischen Kehle und Kragen.
- Subspecies argutus: …ist deutlich blasser als M. p. meridionalis und mit einem etwas kleinerem Kragen als vorgenannte Unterart.
- Supspecies cyanostictus: …hat eine blaue Stirn und einen breiten hellblauen Streifen über dem Auge sowie eine enge, purpur-blaue Linie zwischen Kehle und Kragen.
- Subspezies ocularis: …sieht aus wie die Unterart meridionalis, besitzt aber einen blasseren Unterkörper, und die Augenbrauen sind weniger betont.
- Subspezies pusillus: …bei dieser Unterart sind die Stirn und Augenbrauen grün, es existiert keine blaue Linie zwischen Kehle und Kragen - aber manchmal eine ganz leichte, enge, tiefblaue Linie.
Zu den Lebensräumen des Zwergspints zählen unter anderem subtropische und tropische, feuchte Tieflandwälder; Buschland mit Trockenwald; feuchtes Buschland; (saisonbedingtes überschwemmtes) Grünland; Savannen; Feuchtgebiete (Flüsse, Bäche, saisonal intermittierende Wasserläufe, überschwemmtes Buschland, Süßwasserseen, Süßwassersümpfe); Klippen und Hügel sowie landwirtschaftliche Grundstücke und Trockensavannen.
Wie alle Arten der Gattung Merops besiedeln auch die Zwergspinte sandige oder lehmige Steilhänge/-wände wie Dünenbereiche, Sand- und Lehmgruben und ähnliche Habitate. Auch Seitenwände von Erdferkelbauen werden besiedelt.
Spinte siedeln normalerweise möglichst in großen Kolonien mit bis zu mehreren Hundert Individuen - aber nicht der Zwergspint. M. pusillus brütet entweder in lockeren Kolonien oder als Einzelbrutpaar.
Die Brutröhren werden tief in die Erdwand gegraben, an deren Ende sich dann die eigentliche Brutröhre befindet. Ein Brutpaar kann durchaus mehrere dieser Brutröhren anlegen, obwohl nur eine hiervon genutzt wird.
Es kommt zu einer Jahresbrut. Die Errichtung der Röhre erfolgt durch beide Geschlechter gleichermaßen. Sind nichtbrütende Zwergspinte anwesend, so helfen diese beim Bau der Röhre mit.
Die Eier werden auf dem bloßen, lehmigen Untergrund abgelegt, doch sammeln sich häufig viele Chitinteile aus den erbeuteten Insekten an, die die Eier etwas abpolstern. Es werden vom Weibchen 4-6 rein weiße, dünnschalige Eier gelegt. Männchen und Weibchen wärmen die Eier abwechselnd für ca. 18 bis 20 Tage, der nichtwärmende Partner geht in dieser Zeit auf die Jagd. Die Nestlinge werden von beiden Elternteilen und eventuellen Helfern mit Insekten versorgt. Die Nestlingszeit endet nach 18-20 Tagen nach dem Schlupf. Bis die Jungvögel selbstständig sind, werden sie noch weitere 2-4 Wochen gefüttert.
Zwergspinte sind nicht allzu territorial, häufig sieht man auf geeigneten Sitzwarten auch mehrere Vögel dicht an dicht nebeneinander sitzen.
Häufig findet man in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Zwergspinten Ansiedlungen bzw. Kolonien von Uferschwalben (Riparia species), Racken (Coracias Spezies), Eisvögeln/Liesten, sowie diverse kleine Singvögel, die in den ehemaligen Brutröhren der Spinte brüten.
Das Vorkommen von Feuchtgebieten in naher Umgebung zu den Brutplätzen ist für diese Art sekundär wichtig, allerdings scheint es auch Ausnahmen zu geben.
Als Nahrung dienen den Zwergspinten in erster Linie Hummeln, Bienen, Wespen und Hornissen. Diese werden in akrobatischen, meisterhaften Sturzflügen in der Luft gefangen. Auch Libellen, Schmetterlinge, große Fliegen, Schwebfliegen und Heuschrecken sowie Ameisenköniginnen im Ausflug zählen zum Nahrungsspektrum der Zwergspinte.
Zwergspinte wissen durchaus zwischen wehrhaften Insekten wie Hornissen, Wespen, Bienen und Hummeln, und den nicht wehrhaften wie Schwebfliegen (die oft Wespen und Bienen imitieren), Schmetterlingen, Heuschrecken, etc. zu unterscheiden! Bei den Bienenverwandten wird das jeweilige Insekt im Flug gefangen. Dann landet der Spint auf einem Ast oder einer ähnlichen Sitzwarte, und wirft das Insekt mehrfach in die Luft, um es mit dem Schnabel wieder aufzufangen. Danach wird der Stachel durch abstreichen an dem Ast von dem Insekt entfernt, erst danach wird die Beute verspeist.
Um in der Balz ein Weibchen "glücklich und milde zu stimmen", werden dem femininen Partner Insekten als Brautgeschenke überreicht.
Besonders wichtig für den Bruterfolg dieser Art sind sehr gute Vorkommen von Fluginsekten, hier steht dieser schönen Vogelart der massive Einsatz von Pestiziden und Insektiziden sowie weltweit zunehmende Dürreperioden gegenüber!
Hier eine Übersicht über die Verbreitung der einzelnen Unterarten:
- Merops puillus meridionalis: Verbreitung vom Kongo-Becken bis zur östlichen Demokratischen Republik Kongo, bis Uganda (mit Ausnahme des Nordwestens) und West-Kenia, südlich bis Angola und ins östliche Südafrika (KwaZulu-Natal.)
- Merops puillus cyanostictus: Diese Unterart überschneidet sich mit M. p. meridionalis im kenianischen Hochland. Von dort aus ist M. p. cyanostictus über den Osten und Norden Kenias bis Nord-Somalia und Ost-Äthiopien verbreitet.
- Merops puillus ocularis: Von der nordöstlichen Demokratischen Republik Kongo (östlich der Verbreitung von M. p. pusillus ) und Nordwest-Uganda bis in den Sudan (Küstenbereiche des Roten Meeres), Nord-Äthiopien und Nord-Eritrea.
- Merops puillus pusillus: Die Verbreitung umfasst die Savannen vom Senegal/Gambia bis nach Kamerun und in den Sudan, nördlich bis Mali und südlich in die nordöstliche Demokratische Republik Kongo.
- Merops puillus argutus: Die Verbreitung befindet sich an der südlichen Verbreitungsgrenze von M. p. meridionalis (von Südwest-Angola bis Südwest-Simbabwe und Botswana).
Diese Unterart bildet zwei Lokalformen / Rassen aus: Die Argutus-Form sowie die Landanae-Form.
Merops pusillus wird von der IUCN / Birdlife International als "LC = Least Concern" (also als "Nicht Gefährdet") eingestuft.
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WA
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Verordnung (EG) Nr. 865/2006
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Bundesnaturschutzgesetz §44
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