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Trauerfischer
Megaceryle lugubris
Art der Cerylidae


Abb.. 998 ad. Männchen © Mprasannak

Abb.. 1002 ad. Männchen © Tokumi

Abb.. 1003 ad. Weibchen © Tokumi
ad.

Das Aussehen und Gefieder des Trauerfischers ähnelt auf dem ersten Blick den Spechten (z.B. Dendroscopos species, Picoides species), jedoch ist der Trauerfischer um ein vielfaches größer als die erwähnten Spechtarten. Die Steuerfedern sind lang und abgerundet, und nicht dreieckig zugespitzt wie bei Spechten.
Die Handschwingen (HS) H6 bis H10 sind verengt. Die Spulen der Federn sind weißgelblich und durchsichtig, die Kiele nehmen erst recht spät in weiteren Federverlauf zur Spitze hin eine schwärzliche Färbung an. Die Grundfarbe der Federn ist schwarz mit einer weißen Bänderung. Die HS besitzen auf den Außenfahnen nur eine punktartige, weiße Bänderung, während diese dann auf den Innenfahnen keilförmig zum Kiel hin fortgesetzt wird. Auf den Armschwingen (AS) hingegen erscheint die Bänderung sowohl auf den Innen- als auch auf den Außenfahnen zum Kiel hin leicht keilförmig.
Auch die sehr langen Steuerfedern besitzen diese schwarzweiße Bänderung.
Während sämtliche Oberflügeldeckfedern (OFD), Oberschwanzdeckfedern (OSD), Kopf-/Brust-/Bauch- und Rückenfedern schwarzweiß gebändert sind, besitzen die Unterhanddeckfedern (UHD) und die Unterschwanzdeckfedern (USD) eine weiße Grundfärbung mit einer schwarzen, teils bänderartigen Fleckung - die Unterarmdeckfedern (UFD) sind im starken Kontrast zum restlichen Gefieder blass rostrot gefärbt.
Insgesamt besitzt das Großgefieder eine sehr enge Bänderung, was den Eindruck von Spechtfedern noch sehr verstärkt.

Feder Nummer längste
Handschwinge 10 pro Flügel 159.0 - 162.5mm n=2
H8 (50%) H7 (50%)
Armschwinge 16-17 pro Flügel 128.5 - 130.5mm n=2
A1 (100%)
Steuerfeder 12
ca. 125.0mm n=1
S4 (100%)
Anmerkungen zu Vermessungsdaten

Anzahl der Individuen n

Für die Statistik der längsten Federmaße verwenden wir nur die Daten von Vögeln, bei denen die größten Federn vorliegen. Eine abgebrochene, fehlende oder im Wachstum befindliche Feder, welche potentiell die längste sein könnte disqualifiert das Individuum für die Vermessung. Ebenso werden keine Hybriden in die Statistik eingerechnet. Vögel verschiedenen Alters (z.b. junge und adulte Spechte), Geschlechts (z.b. männlicher und weiblicher Sperber) und Unterarten werden jedoch gleichermaßen im Diagramm genutzt und können so zu einem sehr großem Variationsbereich führen. Je größer die Anzahl an vermessenen Individuen ist, desto genauer ist die Angabe des Variationsbereichs. Sehr kleine Datensätze von einem oder nur ein paar Vögeln führen nur zu näherungsweisen Ergebnissen

Vermessungsmethode

Die Federn werden digital über den Scan vermessen. Dabei wird eine ventrale Krümmung der Federn für die Vermessung geradegezogen, eine kaudale Krümmung jedoch nicht! Vermessen wird vom Anfang der Spule bis zur größten Ausdehnung der Feder. Dies muss nicht immer zwingend der Kiel sein, sondern können (z.b. bei Ammern Armschwingen) auch die Federstrahlen sein. Besondere Ausprägungen wie z.b. die Wachsplättchen beim Seidenschwanz werden in der Vermessung ausgelassen.

Prozentangaben

Die Prozentangaben der einzelnen Federn wie z.b. H5 besagen wie groß der Anteil unter den Individuen ist, bei denen diese Feder die längste ihrer Art ist. Diese Angabe sollte immer in Verbindung mit der Gesamtanzahl der vermessenen Vögel betrachtet werden. Eine Angabe von 100% bei fünf Individuen ist keine Garantie dafür, dass diese Feder wirklich immer die längste ist.

Länderzuweisungen

Rackenvögel

Merkmale

Dieser Vertreter innerhalb der Familie der Gürtelfischer und Wassereisvögel (Cerylidae) erreicht eine Größe von 41-43cm bei einer Flügelspannweite von etwa 70cm und einem Gewicht von 230–280g. Damit ist der Trauerfischer etwa so groß wie ein Eichelhäher und neben dem Kookaburra einer der größten Eisvögel überhaupt.

Die Art besitzt einen auffälligen Kamm und große Teile des Gefieders, wie Rücken, Brust, Flügeloberseiten und die Schwanzfedern sind schwarz-weiß gebändert bzw. schwarz-weiß gepunktet. Der Bauch, die unteren Schwanzdecken, sowie die Flügelunterseiten sind rein weiß gefärbt. Die Iris des Trauerfischers ist dunkelbraun oder dunkelgrau gefärbt, die Füße des Vogels sind oliv.
Männchen und Weibchen kann man anhand des Gefieders voneinander unterscheiden. Das Männchen besitzt ein schmales, rötliches Band im Bereich des Halses und einen weißen Fleck am Auge, beim Weibchen ist der vordere Teil der Flügelunterseiten rötlich gefärbt.

Den markanten, lauten Ruf „ket ket“ stößt der Trauerfischer meist im Flug aus. Verpaarte Vögel verständigen sich außerdem mit tiefen, heiseren Krächzlauten.

Habitat & Biologie

Der Trauerfischer bevorzugt schnelle Fluss- und Bachläufe in Bergwäldern mit Kiesbänken und einer felsigen Umgebung, langsam fließende Ströme und vegetationsfreie Uferlinien werden von der Art gemieden.

Die Nahrung des Trauerfischers besteht aus bis zu 18cm großen Fischen und Krebsen. Die Jagd verläuft ähnlich wie bei unserem heimischen Eisvogel (Alcedo atthis) - der Vogel wartet auf einem Zweig oder einem Felsen auf ein geeignetes Beutetier, stößt dann pfeilschnell ins Wasser und fängt die Beute mit seinem Schnabel.

Die Art ist territorial und verteidigt während der Brutzeit ein Revier von etwa vier Quadratkilometern. Der Beginn Brutzeit variiert je nach Vorkommensgebiet, in Nepal beginnt die Brutzeit bereits im März und endet im Juni, in Japan und China beginnt und endet die Brutzeit einen Monat später.
Die Brutröhre wird in eine Steilwand gegraben, die bis zu 1,5 Kilometer vom Wasser entfernt liegen kann - die Röhre ist 2-3m lang und besitzt einen Durchmesser von 10-15cm. Am Ende der Röhre befindet sich eine Brutkammer mit 30-50cm Durchmesser. Das Weibchen legt 3-6 (i.d.R. 4-5) weiße Eier auf den mit Fischresten überzogenen Brutkammerboden, die es alleine bebrütet - während der Brut wird es vom Männchen mit Nahrung versorgt. Die Brutdauer bis zum Schlupf der Küken ist nicht dokumentiert. An der Aufzucht der Küken sind beide Vögel beteiligt, nach 40 Tagen sind die Küken flügge und verlassen das Nest.

In Japan und im Himalaya kommt es im Winter zur Abwanderung in tiefere Lagen, in wärmeren Gebieten ist der Trauerfischer Standvogel.

Verbreitung

Die Art wird in vier Unterarten unterteilt:

  • M. l. continentalis: Kommt vom Nordosten Afghanistans bis in den Westen Bhutans vor.
  • M. l. guttulata: Besiedelt Teile Bhutans bis Nordost-Indien, weite Regionen Chinas, Nordkorea, das südliche Myanmar, Nordwest Thailand und Vietnam.
  • M. l. pallida: Diese Unterart besiedelt das nördliche Japan (Hokkaido), es ist nicht auszuschließen, dass die Art auch auf den südlichen Kurilen heimisch ist.
  • M. l. lugubris: Kommt sowohl in Zentral- als auch Südjapan (Honshu, Shikoku, Kyushu) vor.

Bemerkungen

M. lugubris wird von der IUCN / Birdlife International als "LC = Least Concern" (also als "Nicht Bedroht") eingestuft.

Schutzstatus

  • WA
    nicht gelistet
  • Verordnung (EG) Nr. 865/2006
    nicht gelistet
  • Bundesnaturschutzgesetz §44
    nicht gelistet