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Blauelster
Art der Corvidae

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Die Iberische Blauelster ist etwas kleiner als Pica pica, aber durch das blaue Federkleid sehr auffällig.

Die Spulen der Kiele der HS, AS, OHD, OAD, AL, SF, OSD und USD sind weißlich, gehen jedoch im weiteren Verlauf des Kieles recht bald in einen Braunton über.
H10 ist stark verkürzt. Gemeinsam mit H9 sind sie komplett verengt bzw. verschmälert. Die äußeren, verengten HS besitzen eine blass blaue Außenfahne, die ab der Verengung zur Spitze hin weiß ist. Die Innenfahnen von H7, H8, H9 und H10 besitzen eine großzügige, weiße Basis (diese nimmt ungefähr 1/3 der Innenfahne ein), die durch die schwarzgraue Grundfarbe der Innenfahnen zur Spitze hin abgelöst wird. Die übrigen HS besitzen einheitliche, schwarzgraue Innenfahnen.
Die AS hingegen besitzen neben den blass blauen Außenfahnen nicht nur graue Innenfahnen - das blasse Blau der Außenfahnen strahlt von der Flügelmitte zur Flügelinnenkante hin zunehmend auf die Innenfahnen aus, wobei die Schirmfedern dann nahezu komplett blass blau wirken.
Die OHD besitzen blass blaue Außenfahnen sowie graue Innenfahnen. Die OAD hingegen sehen wie die darunterlegenden AS aus, die Alulafedern gleichen in der Färbung den OAD.
Die SF letztendlich gleichen in der Färbung ebenfalls den AS. Das Steuer ist stufenförmig aufgebaut - S6 ist die kürzeste, S1 die längste Steuerfeder.

Die Asiatische Blauelster besitzt normalerweise im Gegensatz zur Iberischen Blauelster deutliche, breite, weiße Spitzenbereiche in den Steuerfedern - jedoch gibt es auch Unterarten der Asiatischen Blauelster, die der Iberischen Blauelster gleichen.
Dahingehend ist somit eine exakte Unterscheidung der beiden Arten anhand von gemauserten Steuerfedern aus Zoos und Tierparks nicht immer möglich.

Feder Nummer längste
Handschwinge 10 pro Flügel 114.0 - 131.0mm n=4
H6 (25%) H5 (75%)
Armschwinge 9 pro Flügel 102.5 - 116.5mm n=4
A1 (75%) A2 (25%)
Steuerfeder 12
183.5 - 222.5mm n=4
S1 (100%)
Anmerkungen zu Vermessungsdaten

Anzahl der Individuen n

Für die Statistik der längsten Federmaße verwenden wir nur die Daten von Vögeln, bei denen die größten Federn vorliegen. Eine abgebrochene, fehlende oder im Wachstum befindliche Feder, welche potentiell die längste sein könnte disqualifiert das Individuum für die Vermessung. Ebenso werden keine Hybriden in die Statistik eingerechnet. Vögel verschiedenen Alters (z.b. junge und adulte Spechte), Geschlechts (z.b. männlicher und weiblicher Sperber) und Unterarten werden jedoch gleichermaßen im Diagramm genutzt und können so zu einem sehr großem Variationsbereich führen. Je größer die Anzahl an vermessenen Individuen ist, desto genauer ist die Angabe des Variationsbereichs. Sehr kleine Datensätze von einem oder nur ein paar Vögeln führen nur zu näherungsweisen Ergebnissen

Vermessungsmethode

Die Federn werden digital über den Scan vermessen. Dabei wird eine ventrale Krümmung der Federn für die Vermessung geradegezogen, eine kaudale Krümmung jedoch nicht! Vermessen wird vom Anfang der Spule bis zur größten Ausdehnung der Feder. Dies muss nicht immer zwingend der Kiel sein, sondern können (z.b. bei Ammern Armschwingen) auch die Federstrahlen sein. Besondere Ausprägungen wie z.b. die Wachsplättchen beim Seidenschwanz werden in der Vermessung ausgelassen.

Prozentangaben

Die Prozentangaben der einzelnen Federn wie z.b. H5 besagen wie groß der Anteil unter den Individuen ist, bei denen diese Feder die längste ihrer Art ist. Diese Angabe sollte immer in Verbindung mit der Gesamtanzahl der vermessenen Vögel betrachtet werden. Eine Angabe von 100% bei fünf Individuen ist keine Garantie dafür, dass diese Feder wirklich immer die längste ist.

Länderzuweisungen

heimisch

Portugal · Spain ·

Sperlingsvögel

Merkmale

Die Iberische Blauelster wird etwa 33-37cm lang, wobei die Steuerfedern (S1 ist ca. 16-20cm lang) alleine schon etwa 50% der Gesamtlänge ausmachen. Die Flügelspannweite beträgt etwa 45-50cm, das Gewicht liegt bei ca. 65-75g.

Die obere Kopfregion der Blauelster ist schwarz, der deutlich kurze Schnabel und Beine ebenfalls. Die restliche Kopf- und Halsregion ist weiß gefärbt. Der Rücken ist beigebraun gefärbt, die Steuerfedern sind zeichnungslos blaubraun. Die Brust-, Bauch- und Flankenregion der Blauelster ist weißbeigebraun gefärbt. Die Flügel sind auf der Oberseite blaugrau mit einem bräunlichen Anteil, unterseits wirken sie gräulich.
Die Jungvögel unterscheiden sich von den Altvögeln durch ihre dunkelbraune Grundfarbe und eine gräuliche Kopfkappe.

Von der Gestalt her wirkt die Blauelster wie eine verkleinerte Version der Elster (Pica pica). Einer der häufigsten Rufe der Blauelster ist ein nasales "Wi-hiu", was mehrfach wiederholt wird. Weiterhin sind sehr schnell wiederholte und metallisch klingende "kwink-kwink-kwink"-Rufe zu hören, die durch ein einzelnes "krahkrah" eingeleitet werden.

Cyanopica cooki zählte bis vor kurzem noch als Unterart der Asiatischen Blauelster (C. cyana), jedoch wurde nach einer Revision die Iberische Blauelster abgespalten. Bei C. cooki handelt es sich um ein Reliktvorkommen aus der letzten Eiszeit. Davor war C. cyana anscheinend in Eurasien flächendeckend verbreitet, durch die Abspaltung ist diese Art jetzt auf Asien beschränkt.

C. cyana unterscheidet sich von C. cooki (Iberische Blauelster) durch eine über 1cm breite, weiße Schwanzspitze - falls diese vorhanden ist (Unterartabhängig!). Bei C. cooki ist der Weißanteil auf den Steuerfedern entweder sehr klein oder nicht vorhanden.

Habitat & Biologie

Die Blauelster besiedelt auf der Iberischen Halbinsel offene Wald- und Buschlandschaften mit Vorkommen der Stein- und Korkeiche sowie anderen Eichenbäumen. Weiterhin ist sie noch in lichten Kiefern- und Pinienwäldern zu finden, auch werden Flächen mit Oliven- und Mandelbäumen besiedelt. Extensiv genutzte Flächen mit Weiden, Obstbaumvorkommen - aber auch Ortschaften - werden nach Möglichkeit gemieden.

Die Nahrung der Iberischen Blauelster besteht vor allem aus Baumfrüchten (Nüsse - vor allem Eicheln, Obst, Piniensamen), Insekten/Spinnentieren/Schnecken, Beeren, kleinen Wirbeltieren und auch Aas. Weiterhin werden auch Nahrungsabfälle in Parks, Dörfern und Städten nicht verschmäht.
Während der Nahrungssuche sind Iberische Blauelstern oft in Familiengruppen oder aber in Gruppenverbänden von über 70 Tieren zu beobachten (Feindschutz).
Die Blauelster scheint wachsam und recht scheu zu sein.

Die Iberische Blauelster baut ihre Nester üblicherweise einzeln in Bäume. Zwei bis acht Brutpaare bilden lockere Brutkolonien mit jeweils einem Brutpaar mit je einem Nest pro Baum. Manchmal findet man in besonders großen Bäumen auch mehrere Nester. Der Brutbereich wird gegen Eindringlinge besonders aggressiv verteidigt. Auch die Balz findet in der Gruppe am Boden und in Bäumen statt. Die relativ kleinen Nester sind im Gegensatz zu den großen, kugelförmigen Elsternestern oben offen und erinnern eher an das Nest eines Hähers, oder eines Würgers.
Das Weibchen baut das Nest jedes Jahr neu aus Reisig, Wurzeln, Moos, Grasstängeln und Kräutern. Dabei wird das Nest mit Erde verfestigt. Die Innenauspolsterung erfolgt mit Tierhaaren (z. B. von Ziegen) oder Wolle sowie Papierstücken und Stofffetzen. Das Männchen begleitet das Weibchen beim Suchen des Nistmaterials. Es werden normalerweise 6-8 weißbeige, mit kleinen, unregelmäßigen, braunen und grünoliven Tupfen versehene Eier pro Brut gelegt. Nach ca. 15 Tagen schlüpfen die Jungen. Während das Weibchen brütet und die Jungvögel hudert, bewacht das Männchen das Territorium und bringt dem Weibchen und den Küken Nahrung in Form von Insekten und Früchten. nach ca. einem Monat sind die Jungen flügge; sie bleiben noch lange mit den Eltern zusammen. Die Geschlechtsreife wird nach einem Jahr erreicht.

Verbreitung

Die Blauelster besiedelt Zentral- und Südspanien sowie den kompletten Südwesten der Iberischen Halbinsel - inkl. Portugal.
Außerhalb dieses Gebietes ist die Blauelster nur umherstreifend innerhalb der Iberischen Halbinsel zu sehen.
Der Bestand der Iberischen Blauelster wird auf ca. 250000-460000 Brutpaare geschätzt.

C. cooki ist in ihrem Verbreitungsgebiet das ganze Jahr über anzutreffen.

Bemerkungen

Die Iberische Blauelster ist in ihrem Lebensraum ganzjährig anzutreffen.
Am häufigsten sind wohl Mauserfedern dieser Art zu finden, seltener auch Rupfungen und Totfunde durch Verkehr.
Die Hauptfeinde der Iberischen Blauelster sind neben den Raubsäugern vor allem Habicht, Uhu und Großfalken.

Die IUCN stuft die Art als "LC = Least Concern" ein, also als "Nicht bedroht".

Schutzstatus

  • WA
    nicht gelistet
  • Verordnung (EG) Nr. 865/2006
    nicht gelistet
  • Bundesnaturschutzgesetz §44
    besonders geschützt