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Eurasian Woodcock
Scolopax rusticola
species of Scolopacidae

Im natürlichen Verbreitungsgebiet der Waldschnepfe gibt es kaum Arten, welche mit ihr verwechselt werden können. Die Federn sind recht charakteristisch. Eine gewisse Ähnlichkeit besteht zum kryptischen Gefieder des Wendehalses (Jynx torquilla), jedoch ist dieser gerade einmal etwa halb so groß wie Scolopax rusticola.

Die Hand- und Armschwingen sind dunkel- bis schwarzbraun gefärbt mit einem gräulichen Basissaum. Auf der Außenfahne zeigen sich cremefarbene keilförmige bis gerade Querbänder, welche proximal breiter werden. In den Schirmfedern verschwimmt dieses Streifenmuster. Die Innenfahnen besitzen etwas blasser cremefarbene Einkerbungen.

Die Steuerfedern sind schwarzgrau mit einer hellgrauen, silbrigen Spitze - die Unterseite der Steuerfedern wirkt dunkelbraun, und die Spitzenbereiche wirken metallisch und lackfarben glänzend weiß. Vor allem auf den Außenfahnen finden sich die selben cremefarbenen Einkerbungen wie auf den Hand- und Armschwingen.

Die längste Handschwinge ist meist die H9 oder H8. Verengungen in den Außenfahne sind kaum merklich ausgeprägt. Die Außenfahne der H8 kann im oberen Bereich etwas schmaler zulaufen, welches als Verengung definiert werden könnte.

feather number longest
primary 10 per wing 140.0 - 152.5mm n=16
P9 (75%) P8 (19%) P10 (6%)
secondary 17 per wing 99.5 - 115.0mm n=15
S1 (27%) S2 (53%) S3 (13%) S11 (7%)
retrix 12-14
83.5 - 94.0mm n=13
R2 (38%) R3 (23%) R1 (31%) R4 (8%)
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1st cy male
specimens gallery

country allocations

Waders, gulls and auks

characteristics

Die Waldschnepfe (Scolopax rusticola) erreicht eine Körpergröße von 33 bis 35cm (davon 6-8cm Schnabellänge). Das Gewicht variiert von 131g bis 420g. Die Flügelspannweite beträgt 56 bis 60cm.
Die maximale Lebenserwartung von Waldschnepfen liegt in der freien Natur bei 15 1/2 Jahren.
Die Art weist keinen Geschlechtsdimorphismus auf.

Die plump wirkende Gestalt des Vogels ähnelt dem einer Bekassine (Gallinago species), jedoch ist die Waldschnepfe deutlich größer. Die Waldschnepfe verfügt über einen verhältnismäßig langen, geraden Schnabel, eine steile Stirn sowie über große, dunkle Augen - die Augen sitzen weit oben am Kopf und ermöglichen der Art einen 360°-Rundum-Blick. Die Flügel sind kurz und rund, was insbesondere im Flug gut erkennbar ist.
Das braune, braunschwarz quergebänderte Gefieder der Oberseite dient der Tarnung in Waldhabitaten - es ist bei beiden Geschlechtern rötlich-braun und mit einer schwarzgrauen Musterung durchzogen. Die Bauchseite ist beige bis hellbraun - ebenso wie die Flügelunterseiten - mit einer graubraunen Bänderung. Auffallend sind der schwarze Streifen vom Auge bis zum Schnabelansatz, und die beiden breiten, dunklen Querstreifen auf dem Kopf. Die für Limikolen (Watvögel) verhältnismäßig kurzen Beine weisen eine graue bis rosafarbene Färbung auf.

Der Ruf von Scolopax rusticola ist scharf und hoch, in etwa wie “ziwitz“, abwechselnd mit lang gezogenen, froschartigen Elementen “quorr“.

habitat

Die rein dämmerungs- und nachtaktive Waldschnepfe besiedelt verschiedene Waldlebensräume von Niederungen bis in die Hochlagen. Die Art bevorzugt strukturreiche Laub-, Misch- und Kiefernwälder mit mäßig feuchten bis wassergesättigten Teilbereichen, Bruchwälder, Moore mit Gehölzaufwuchs - und in den Hochlagen feuchte Fichtenwälder. Wichtig sind strukturreiche Waldbestände mit lückigem Kronenschluss, einer gut entwickelten Krautschicht und einer nicht so dichten Strauchschicht. Freiflächen und Lichtungen (z.B. Waldwiesen, offene Bachtäler, Schneisen, Jungbaum-Wuchsflächen) sind ebenfalls ein wichtiges und unabdingbares Habitatelement. Für die Nahrungssuche sind humusreiche, lockere und feuchte Waldböden nötig.
Während der Zugzeit sind Waldschnepfen ebenso an Gehölze gebunden, benötigen aber auch offene Felder und Wiesen zur Rast und Nahrungsaufnahme. Gerade während der Zugzeiten lassen sich Waldschnepfen auch in großen Parks mit Altbaumparzellen, in Feldgehölzen und kleineren Laubwäldern an feuchten Stellen (z.B. Senken im Wald oder größere Pfützen) beobachten.

Scolopax rusticola ernährt sich überwiegend von tierischer Nahrung - beispielsweise Würmer, Spinnen, Insekten und deren Larven. Den Hauptanteil bilden Regenwürmer - Untersuchungen konnten bestätigen, dass Waldschnepfen Böden mit einer deutlich höheren Regenwurm-Biomasse bei der Nahrungssuche bevorzugen. Offenbar gilt dies während des ganzen Jahres, denn weitere Untersuchungen zeigten, dass die Waldschnepfe auch in den Überwinterungsgebieten regenwurmreiche Flächen für die Nahrungssuche aufsucht.
Im Winter und Frühling verzehrt die Art zusätzlich auch pflanzliche Nahrung wie Beeren, Früchte und andere Pflanzenteile (z.B. Fichtennadeln).
Die Nahrungssuche findet am Boden statt, Waldschnepfen stochern mit ihrem langen Schnabel im Boden herum, um Tiere zu erbeuten oder pflanzliche Nahrung aufzunehmen.

Die Geschlechtsreife tritt bei der Waldschnepfe am Ende des ersten Lebensjahres ein. Die Brutzeit erstreckt sich in Mitteleuropa von März bis Ende Juli.
Während der Balz fliegen Männchen innerhalb von zwei bis drei Wochen Kontrollflächen ab, die abends und morgens patrouilliert werden. Dieser typische Balzflug ist der so genannte „Schnepfenstrich“. Die Revierabgrenzung spielt dabei zwar eine Rolle, allerdings werden keine festen Grenzen festgelegt, so dass zwei Männchen durchaus aufeinander treffen können. Dabei kommt es bisweilen zu ritualisierten Scheinkämpfen (Kommentkämpfen), die in der Luft ausgetragen werden - hierbei werden jedoch die betroffenen Vögel nur seltenst verletzt. Hauptsächlich dient der Schnepfenstrich jedoch der Kontaktaufnahme zwischen Männchen und Weibchen. Es kommt vor, dass mehrere Männchen gemeinsam um ein Weibchen balzen - auch die Verpaarung eines Männchens mit bis zu vier Weibchen wurde beobachtet. Die Paarungen finden an den Balzplätzen oder in der Nähe des Nestes - vor und während der Eiablage - statt (bei Paarungen in der Nähe des Nestes lockt das Weibchen ein fliegendes Männchen an, die Paarung erfolgt dann am Boden).
Nach der Paarung trennen sich die Vögel wieder, die Bebrütung der Eier sowie die Jungenaufzucht übernimmt ausschließlich das Weibchen.
Das Nest besteht aus einer Mulde am Boden, die mit Laub, Gras, Moos und anderen Pflanzenteilen gepolstert ist. Es wird oft an Grenzen (Schneisen, Waldkanten, natürlichen Lichtungen) innerhalb des Waldes angelegt.
Die Art begeht zwei Jahresbruten, Nachgelege sind möglich. Es werden 3 bis 5 gelblich-braune, gefleckte Eier gelegt. Die Küken schlüpfen nach 20 bis 21 Tagen. Die Jungvögel sind Nestflüchter, und besitzen beim Schlupf noch kurze Schnäbel. Die Mutter versorgt die Jungen mit Futter - sie beschützt sie bei drohender Gefahr durch das Äußern von Warnrufen. Weiterhin täuscht sie bei Annäherung eines Prädators oder Menschen eine Flugbehinderung vor, um die potentielle Bedrohung von den Jungvögeln wegzulocken.

Waldschnepfen verlassen sich überwiegend auf ihr tarnendes Gefieder und pressen sich lange an den Boden. Altvögel fliegen beim Herannahen eines störenden Menschen erst im letzten Moment auf, manchmal erst auf wenige Meter - dieses Verhalten haben sie mit anderen Arten wie dem Jagdfasan, dem Ziegenmelker, der Bekassine und der Zwergschnepfe gemein.

Waldschnepfen besitzen mit einer Sterblichkeit von bis zu 70% im ersten Lebensjahr eine hohe Mortalitätsrate.

distribution

Die Gattung Scolopax besitzt mit derzeit 7 validen Arten ein relativ kleines Artenspektrum, jedoch besitzen die Arten jeweils riesengroße Verbreitungsareale (Inselformen einmal ausgenommen).

Allgemeines

Die Waldschnepfe besitzt ein riesiges Verbreitungsgebiet, das sich über die Waldzone Eurasiens von Westeuropa bis nach Japan - mit Verbreitungslücken in den Hochgebirgen Asiens - erstreckt.
Die südliche Verbreitungsgrenze verläuft von Nordspanien sowie den Pyrenäen ostwärts entlang der südlichen Alpen sowie Nord-Italien durch Süd-Russland weiter über die nördliche Himalaya-Region, durch die Mongolei und Mandschurei bis an die asiatische Pazifikküste - das Brutareal erstreckt sich bis auf einige Inseln im Pazifik (z.B. Inseln im Norden Japans). Der Polarkreis wird selten überschritten, jedoch werden häufig die Tundrawälder Europas und Asiens besiedelt

Überwinterungen

Wetlands International unterscheidet zwei Brutpopulation - eine brütet westlich des Urals (und überwintert in West- und Südeuropa bis Nordafrika), die andere brütet östlich des Urals (und überwintert in Südwestasien - hier zum größten Teil in der Kaspisregion). Drei weitere - sehr kleine - Brutpopulationen auf den Azoren, auf Madeira und auf den Kanarischen Inseln sind grundsätzlich Standvögel.

Die Waldschnepfen Nordspaniens, Großbritanniens, Irlands, Frankreichs und der Niederlande (incl. Belgien) sind überwiegend Standvögel. Die Individuen im Westen und Nordwesten Russlands ziehen zur Überwinterung nach Südeuropa) Frankreich, Spanien, Italien, Portugal und gelegentlich Marokko und Algerien) sowie auf den Britischen Inseln (die Überwinterer der Britischen Inseln stammen zu 37& aus Russland und Lettland, zu 25% aus Finnland, zu 12% aus Schweden und zu 10% aus Norwegen - nur 14% der hier überwinternden Vögel sind tatsächlich Brutvögel Großbrittaniens und Irlands). Westsibirische Brutvögel überwintern überwiegend in der Kaspischen Region.

Unterarten

Die Waldschnepfe (Scolopax rusticola) ist eine monotypische Art - bei ihr werden keine Subspecies unterschieden.
Die eng verwandte Amamiwaldschnepfe (Scolopax mira) wird lt. einigen Quellen als Unterart von S. rusticola angesehen, jedoch scheint dies nicht allgemein anerkannt zu werden.

remarks

Die Waldschnepfe wird laut der aktuellen Roten Liste für Deutschland (2016) in der Kategorie V (Vorwarnliste) geführt. In manchen Bundesländern gilt die Art sogar als bedroht (z.B. Nordrhein-Westfalen Stufe 3 (gefährdet) und Mecklenburg-Vorpommern Stufe 2 (stark gefährdet).
Trotz der Gefährdung wird die Art im Bundesjagdgesetz als jagdbare Art geführt und darf vom 16. Oktober bis zum 15. Januar jeden Jahres bejagt werden. Naturschutzverbände wie der NABU geben an, dass aus ökologischen Gründen eine Jagd auf Vögel unnötig ist. Über das Vorkommen von Vögeln in der Landschaft entscheidet in erster Linie das Angebot von Lebensraum und Nahrung. Grundsätzlich sind nach Auffassung des NABU nur jene Arten in den Katalog der jagdbaren Arten aufzunehmen, die in Übereinstimmung mit internationalen Abkommen biologisch nachhaltig genutzt werden dürfen und für die eine solche Nutzung als gesichert anzusehen ist.
Aufgrund der Bestandsentwicklung wurde für die Waldschnepfe im Mai 2015 eine ganzjährige Schonzeit bis zum 31.12.2020 im Landesjagdgesetz Nordrhein-Westfalen festgelegt.

Die Gründe für die Bestandsrückgänge in Europa sind unklar. Diskutiert werden u.a.:

  • Lebensraumverlust durch Grundwasser- absenkungen sowie die Entwässerung der Wälder.
  • Störungen der Schnepfen während der Brutzeit (Freizeitaktivitäten und Waldarbeiten).
  • Bejagung in den Durchzugs- und Überwinterungsgebieten (vor allem in Südwesteuropa).
Mit naturnahen Forstkonzepten können die Lebensraumansprüche der Waldschnepfe nicht abgedeckt werden. Aufgrund dessen ist es notwendig, ihr ein geeignetes Artenförderungsp- rogramm einzurichten. Dieses kann leider jedoch erst in Angriff genommen werden, wenn die genauen Ursachen für die Bestandsrückgänge ausreichend geklärt sind. Allerdings können zumindest bestandsunterstützende Maßnahmen ergriffen werden, die den Rückgang insgesamt verlangsamen bzw. lokal aufhalten können:
  • Der Erhalt von von feuchten und nassen Standorten in geeigneten Waldgebieten.
  • Der Verzicht auf Drainagen in passenden Wäldern.
  • Der Erhalt und das Schaffen lichter Wälder mit offenen Freiflächen wie Lichtungen.
  • Keine Forstarbeiten während der Brutzeit (April–Juli).

Waldschnepfen werden in den Zugzeiten (Oktober bis März) ungewöhnlich auffällig Opfer von Gebäude- und Glaskollisionen.
Da S. rusticola des Nachts zieht und umherstreift, lassen sich auch Kollisionsopfer z.T. mitten in der Stadt finden - zum einen werden Straßen als "Zugschneisen und Wanderwege" von den Waldschnepfen benutzt (und so verenden sie recht häfig an Glasfassaden), zum anderen fliegen Waldschnepfen auch vor hohe Gebäude wie Hochhäuser oder Kirchen.

conservation status

  • CITES
    not listed
  • Regulation (EG) Nr. 865/2006
    not listed
  • German Federal Nature Conservation Act §44
    protected