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Eurasian Green Woodpecker
Picus viridis
species of Picidae

1st cy
ad.
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Die Hand- und Armschwingen des Grünspechts sind dunkelgrau gefärbt mit einer kräftig olivgrünen Außenfahne. Auf der Innenfahne finden sich im basalen Bereich vermehrt leuchtend weiße Einkerbungen, welche ein Streifenmuster auf der Feder ergeben. Proximal nimmt der Weißanteil bis zur Mitte des Flügels zu und verblasst dann wieder in den Schirmfedern. Auf den GrHd und GrAd findet sich das gleiche Muster wie auf den Hand- und Armschwingen. Die Streifen sind oft etwas verzerrter und reichen parallel über beide Fahnen oder sind auf beiden Fahnen verschoben. Die Steuerfedern variieren zwischen dunkelgrau mit leicht grünem Schimmer bis hin zu kräftig olivgrün. Auf diesen zeigen sich schwarzgraue Querstreifen. Die mittleren Steuerfeder sind meist etwas farbiger, die Spitzen der Federn abgedunkelt.

Juvenile Vögel zeigen vorallem auf den Steuerfedern ein etwas kräftigeres, kontrastreicheres Streifenmuster. Die Hand- und Armschwingen sind auch tendentiell sauberer gezeichnet. Kennzeichnend sind die spitz zulaufenden äußeren Steuerfedern. Bei adulten Spechten sind diese abgerundeter.

Im Vergleich zum Grauspecht (Picus canus) ist die Grünfärbung etwas weniger gelblich, die Zeichnung deutlicher und vorallem auf den Steuerfedern das Streifenmuster auf allen Federn ausgeprägter.

feather number longest
primary 10 per wing 133.0 - 158.4mm n=14
P6 (64%) P7 (7%) P5 (21%) P4 (7%)
secondary 11-12 per wing 111.0 - 125.6mm n=17
S1 (82%) S2 (18%)
retrix 12
109.0 - 119.0mm n=12
R2 (25%) R1 (75%)
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juv.
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juv. female
specimens gallery

country allocations

Woodpeckers

characteristics

Der Grünspecht (Picus viridis) erreicht eine Körpergröße von 31 bis 33cm und ist damit etwas größer als der Grauspecht (Picus canus). Das Gewicht variiert je nach Unterart, es liegt zwischen 138 und 250 Gramm bei der Nominatform. Die Flügelspannweite beträgt etwa 52cm.
Die Gefiederoberseite ist olivgrün. Der Kopf weist eine markante Gesichtszeichnung auf, die Wangenpartie ist komplett schwarz, adulte Vögel besitzen zusätzlich noch einen roten Wangenfleck. Der obere Kopf- und Nackenbereich sind ebenfalls intensiv rot. Das Gefieder im Bereich des Bürzels ist grüngelb gefärbt. Die Steuerfedern sind grüngrau mit schwarzer Bänderung. Die Flügel sind wie die Oberseite grün, die Schwingen sind braunschwarz, gelblich oder bräunlichweiß gefleckt. Die gesamte Unterseite des Grünspechts ist einheitlich blass hell- bis graugrün, Kehle und Kinn sind noch heller und erscheinen fast weiß.
Der Geschlechtsdimorphismus ist kaum ausgeprägt. Dem Weibchen fehlt der rote Wangenfleck, die Federpartie der Wange ist stattdessen einfarbig schwarz.
Das Jugendgefieder unterscheidet sich deutlich von dem der adulten Vögel, und ist insgesamt deutlich matter. Vom Kopf über die Brust bis zum Bauch sind die Jungvögel stark dunkel gefleckt bis gebändert. Die Rotanteile am Kopf sind häufig mit grauen Flecken durchsetzt und weniger intensiv. Die Flügel und Gefiederoberseite sind außerdem deutlich weiß gefleckt.

Unterscheidung zum Grauspecht:

Beide Arten sind sich sehr ähnlich, können bei guten Sichtbedingungen aber anhand von einigen Merkmalen sicher unterschieden werden.
Am deutlichsten unterschieden sich beide Arten in der Kopfzeichnung. Beim Grünspecht weisen beide Geschlechter einen großen, roten Fleck auf, der sich vom Stirnbereich bis zum Nacken ausdehnt. Das Grauspecht-Männchen besitzt nur eine kleine, rote Scheitelplatte, beim Weibchen fehlt diese völlig.
Die Wangenpartie ist bei Picus viridis schwarz, die hellen Augen sind darin eingebettet. Picus canus hat nur einen schmalen, schwarzen Bartstreif und ein Zügelband, die Augen sind dunkel.
Insgesamt ist der Grünspecht satter und auffälliger als seine graugrüne Schwesternart gefärbt.

Die Lautäußerungen des Grünspechts und seiner Schwesternart, dem Grauspecht, sind sehr ähnlich. Der Reviergesang des Grünspechts ist auffällig und markant, er wird häufig als Lachen „klü-klü-klü-klü-klü-klü“ bezeichnet. Die Rufreihe besteht aus bis zu 20 Silben, die auf einer Tonhöhe bleiben, zum Ende hin wird sie schneller und etwas leiser.
Picus viridis verfügt noch über weitere Rufe: Ein einzelnes „Kjäck“ oder „Kjück“ wird häufig bei der Landung eingesetzt. Außerdem nutzen Grünspechte das Trommeln zur Kommunikation, allerdings trommelt die Art deutlich seltener und auch leiser und unregelmäßiger als die meisten anderen heimischen Spechte.

habitat

Der Grünspecht besiedelt bevorzugt halboffene Landschaften mit Althölzern, Flurgehölzen, und Baumalleen, die von Wiesen und Weiden unterbrochen werden wie z.B. Waldränder, Auwaldreste und Feldgehölze. Anthropogen geprägte Landschaften werden aber ebenso häufig besiedelt, dazu zählen beispielsweise Streuobstwiesen, Parks und Friedhöfe. Das Vorkommen der Art ist außerdem an das Vorhandensein von Ameisen (vor allen Wege- und Wiesenameisen) gekoppelt. Aufgrund der hohen Spezialisierung auf am Boden lebende Ameisen, ist Picus viridis anfällig für strenge Winter mit hohen Schneelagen. Trotzdem kommt die Art in der Schweiz auf Höhenlagen von über 2000 m vor. Auch Ansiedlungen in geschlossenen Waldbereichen gibt es, allerdings werden hier die Randbereiche großer Lichtungen und Kahlschläge besiedelt.

Picus viridis ernährt sich überwiegend von Ameisen und deren Entwicklungsstadien, von allen mitteleuropäischen Spechtarten ist er am meisten auf bodenbewohnende Ameisen spezialisiert.
Im Winter jagt die Art zusätzlich überwinternde Arthropoden (Fliegen, Mücken, Spinnen), die an Felswänden, Dächern etc. aufgespürt werden. Seltener fressen die Vögel auch Beeren und Obst wie beispielsweise Vogelbeeren, die Samen der Eibe, Kirschen und Trauben.
Der Grünspecht sucht seine Nahrung fast ausschließlich am Boden. Um an die Ameisen zu gelangen werden mehrere Zentimeter tiefe Löcher mit dem Schnabel in den Boden gebohrt. Dann fängt Picus viridis mit seiner 10 Zentimeter langen Zunge, die am Ende mit einem verhornten Widerhaken besetzt ist, die Ameisen in ihren Gängen.

Am Ende des ersten Lebensjahres werden Grünspechte geschlechtsreif.
Die Balz beginnt bereits im Dezember, die Paarbildung und Revierabgrenzung erfolgt allerdings erst Mitte März. Die Vögel führen eine monogame, saisonale Brutehe. Wiederverpaarungen werden jedoch auch nicht ausgeschlossen.
Die eigenen Überwinterungshöhlen oder die anderer Spechte werden häufig auch als Bruthöhle genutzt oder ausgebaut, hierbei gibt es keine Präferenz zu bestimmten Baumarten. Finden die Spechte keine verlassene Höhle, wird eine neue Höhle, bevorzugt in Fäulnisherden, angelegt.
Das Weibchen legt nach der Paarung 5 bis 8 Eier, die nach 14 bis 17 Tagen schlüpfen. Nach weiteren 23 bis 27 Tagen sind die Jungtiere flügge und verlassen das Nest. Die Art brütet nur einmal im Jahr, lediglich bei Verlust des ersten Geleges kommt es zu Nachgelegen.

Grünspechte sind Stand- und Strichvögel, im Sommer werden nur kurze Wanderungen unternommen. Im Winter zieht die Art teilweise weit umher, um nach Nahrung zu suchen. Die Jungtiere suchen sich neue Reviere meist in der Nähe des Geburtsortes. Die weitesten Wanderungen, die durch Beringungen bisher nachgewiesen wurden, betrugen 82 km und 170 km.

Der Gründspecht hybridisiert gelegentlich mit dem Grauspecht in den Überschneidungsbereichen.

distribution

Laut IUCN kommt Picus viridis in folgenden Ländern vor: Albanien; Armenien; Aserbaidschan; Belgien; Bosnien und Herzegowina; Bulgarien; Dänemark; Deutschland; Kroatien; Estland; Frankreich; Georgien; Griechenland; Großbritannien; Iran; Irak; Italien; Litauen; Liechtenstein; Lettland; Luxemburg; Mazedonien; Moldawien; Montenegro; Niederlande; Norwegen; Österreich; Polen; Rumänien; Russland; Serbien; Slowakei; Slowenien; Spanien; Schweden; Schweiz; Tschechien; Turkmenistan; Türkei; Ukraine; Ungarn; Weißrussland

Der Grünspecht wird in 4 Unterarten mit folgender Verbreitung unterteilt:

  • Picus v. viridis: Nominatform; Mitteleuropa (Großbritannien südlich über Frankreich und den Alpen, nördlicher Balkan bis nach Rumänien)
  • Picus v. karelini: Südost-Europa bis nach Asien, Nord-Iran und Turkmenistan.
  • Picus v. innominatus: Zagros Gebirge im Südwest-Iran.
  • Picus v. sharpei: Iberische Halbinsel bis zu den Pyrenäen.

Der Atlasgrünspecht (Picus vaillanti) galt ebenfalls lange als Unterart des Grünspechts, wird inzwischen jedoch als eigenständige Art betrachtet.

remarks

Der Grünspecht wurde 2014 zum Vogel des Jahres gewählt. Der europäische Bestand der Art liegt bei etwa 860.000 Brutpaaren, in Deutschland wurden zwischen 42.000 und 76.000 Brutpaare erfasst.
Picus viridis ist die zweithäufigste Spechtart Deutschlands, die Bestände haben in den letzten 20 Jahren im Siedlungsraum stark zugenommen, andernorts sind sie konstant geblieben.
Die Bestandsentwicklung hängt stark vom Winterklima aber auch vom Höhlenbaum- und Nahrungsangebot ab. Der rapide Rückgang von extensiv genutztem Grünland schadet der Art, ebenso der Verlust von alten Bäumen, aufgrund intensiver Holznutzung und frühzeitigen Verkehrssicherungsmaßnahmen.
Im Südwesten Deutschlands besiedelt die Art häufig Streuobstwiesen, die auch anderen Spechtarten wie Bunt-, Mittel-, Kleinspecht und Wendehals als Lebensraum dienen. Der Erhalt von Streuobstwiesen ist daher für viele Specht- und auch andere Vogelarten essentiell.

Die IUCN / Birdlife international stuft den Grünspecht als "LC = Least Conncern" ein (also als "Nicht gefährdet"). Jedoch ist diese Art - wie auch der Wendehals (Jynx torquilla) - als Nahrungsspezialist auf Ameisen angewiesen. Diese gilt es zu schützen, zudem benötigt dieser Specht kurzrasige Extensivbereiche.

conservation status

  • CITES
    not listed
  • Regulation (EG) Nr. 865/2006
    not listed
  • German Federal Nature Conservation Act §44
    strictly protected