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Eurasian Eagle Owl
Bubo bubo
species of Strigidae

male

Die Handschwingen, Armschwingen, Oberflügeldecken und auch die Steuerfedern sind eulenuntypisch gebändert - nur wenige, breite, dunkelgraubraune Bänder durchziehen die beige-rötlichen Schwungfedern und das Steuer, wobei das Steuer insgesamt feiner gebändert ist als die Schwungfedern. Neben der Bänderung befinden sich noch zahlreiche, dunkle, punktförmige Sprenkel über die gesamte Feder verteilt, die Bänderung ist somit nicht gänzlich klar abgegrenzt sondern wirkt etwas diffus.
Die Oberflügeldecken sowie die Schirmfedern und die mittleren Steuerfedern sind in der Grundfarbe entgegen des anderen Groß- und Deckgefieders braun, und besitzen feine, beigebraune Querbänder (mittleres Steuerfederpaar) bzw. mit vielen bräunlichen Punkten und Flecken versehene Teilbänder beidseits der Kiele (Oberflügeldecken) - die Schirmfedern sind dem gegenüber jedoch nur beige und diffus gepunktet.

Die Außenfahnen der von H7 bis H9 sind teilverengt, während H10 komplett verengt / verschmälert und mit einer kammartigen Struktur versehen ist - diese Verengungen nehmen von außen nach innen ab.

Jungvögel besitzen eine wesentlich feinere Querbänderung der HS, AS und SF; Weibchen besitzen größere Federn als Männchen, in der Zeichnung sind sie jedoch gleich.

Allgemein zur Ordnung der Eulen

Den Körperfedern der Eulen fehlt der dunig ausgebildete Afterschaft - Zwillingsfedern, wie beispielsweise bei Hühnervögeln, die das dunige Untergefieder bilden. Dafür besitzen sie eine dunige Ausbildung des basalen (spulennahen) Federabschnitts zur Thermoisolation. Das Großgefieder der Eulen ist samtweich und die Federästchen sind sehr biegsam. Die Außenfahne der äußersten Handschwinge ist zu einem Kamm ausgebildet. Diese beiden Faktoren ermöglichen den Eulen - selbst dem Uhu - einen nahezu lautlosen Flug. Die meisten Eulen besitzen neben den 10 Handschwingen noch ein Remicle, eine verkümmerte, 11. HS. Die Anzahl der Armschwingen liegt je nach Eulenart zwischen 11 und 18 Federn.

feather number longest
primary 10 per wing 344.5 - 374.0mm n=7
P7 (100%)
secondary 18-19 per wing 266.0 - 298.0mm n=7
S1 (71%) S2 (14%) S3 (14%)
retrix 12
256.5 - 271.0mm n=5
R1 (60%) R2 (40%)
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1st cy male
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country allocations

Owls

characteristics

Mit einer Größe von 60-65cm, einer Flügelspannweite von ca. 160-188cm (Männchen durchschnittlich 157cm, Weibchen durchschnittlich 168cm) und einem Gewicht von 1600–2100g (Männchen, Durchschnitt = 1900g) bzw. 2200-3200g (Weibchen, Durchschnitt = 2600g) ist der Uhu die größte Eule der Welt (der Uhu besitzt die Größe eines Adlers, deswegen "Eagle-Owl"). Weibchen sind größer und schwerer als männliche Tiere. Die maximale Lebenserwartung liegt in der Natur bei 27 Jahren, in Gefangenschaft durchschnittlich bei mehr als 28-34 Jahren (in Extremfällen sogar fast 70 Jahre in Gefangenschaft!).

Das Flugbild des Uhus ist durch die abgerundeten, stark befingerten und breiten sowie langen Flügel und das lange, abgerundete Steuer Adler-typisch.

Der "halslose" Kopf ist recht flach geformt und wirkt "bullig", und kann bis fast 270 Grad in beide Richtungen gedreht werden - je nach Stimmung kann der Kopf entweder flach und rund oder flach und kantig (aufgeplustert) wirken. Die Form der Restlicht-verstärkenden Augen wirkt groß und rund, die Iris ist dunkel orange - so wirken die Augen groß und durchdringend. Bubo bubo besitzt vier graue, befiederte, Zehen, von denen die vierte Zehe als "Wendezehe" ausgebildet ist - sie lässt sich bei Bedarf einfach nach hinten drehen. Die Krallen sind schwarz und glatt - im Gegensatz zur Schleiereule (Tyto alba), deren Krallen auf der Innenseite sägeartig gezahnt sind. Die Ohröffnungen befinden sich nahezu unsichtbar seitlich des Kopfes (die großen Federohren sind nur Tarnung) - Uhus können auch noch das leiseste Geräusch aus relativ großer Entfernung wahrnehmen. Der schwarze Schnabel wirkt mächtig für eine Eule. Bubo bubo besitzt einen sehr breiten Rachen - ebenso wie alle anderen Eulen und auch Nachtschwalben / Schwalme wie der Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus).
Der Kopf des Uhus ist in der Grundfarbe gräulich mit einer dunkelbraunen und schwarzen, diffusen Fleckung und Strichelung, das Gesicht besitzt eine weißliche bis graue, diffus in die restliche Kopf- und Halsbefiederung übergehende Gesichtsmaske. Brust und Bauch besitzen eine beige, mit einer starken und schwarzen Längsbänderung versehene Grundfarbe - die Längsstrichelung geht zum Bauch langsam in eine feine, schwarzgraue Sperberung über. Die gesamte Rückenregion ist braun-schwarz gefärbt und mit weißlichen und Beigen Flecken versehen - die Flügeloberseiten ebenso. Das Steuer ist oberseits ebenfalls beigebraun gefärbt mit dunklen, breiten Querbänden - die Unterflügel und die Unterschwanzdecken jedoch sind - bis auf die Schwungfedern - beige.
Adulte Uhus besitzen weiße Kehllätze, die beim Gesang durch Ausplustern des Halses freigelegt werden.

Die Balzlaute beider Geschlechter des Uhus klingen im Grundsatz gleich - das Männchen ruft sehr dunkel und dumpf in Einzelrufen mit einigen Sekunden Pause zwischen den Rufen"Buuuuuuuh", wobei etwas höhere Rufe zwischendurch eingestreut sein können - das Weibchen klingt etwas höher.

habitat

Bubo bubo besiedelt unterschiedliche Habitate. Der Uhu bewohnt in Mitteleuropa zu einem Großteil größere Wälder, aber auch parkähnliche Areale sowie landwirtschaftlich geprägte Landschaften mit vielen, kleinen, eingestreuten Waldparzellen und Gehölzen. Weiterhin besiedelt er auch Steinbrüche, Felswände, etc. In den Alpen besiedelt er hauptsächlich Steilwände (und nutzt dort sehr gerne Steinadlerhorste). Ferner werden auch die Nistkästen von Turm- und Wanderfalken besiedelt, alte Gebäude (Industriegebäude, alte Ruinen, Kirchtürme mitten in der Großstadt), große Friedhöfe, etc. Aber auch in Steppen- und Wüstenregionen siedelt der Uhu in Einzelbäumen, in Felswänden und ähnlichen Habitaten.
Der Uhu siedelt sehr gerne in alten Vogelnestern (Adler-, Bussard-, Milan-, Habicht- sowie in Geierhorsten, aber auch mitten in Graureiher- und Saatkrähenkolonien, etc.). Weiterhin werden auch künstliche Nistplattformen angenommen, Falkennistkästen, Nischen in Steinbrüchen - und sogar bei passender Umgebung auf Windwurf- und Baumschlagflächen mitten am Boden.

Die Nahrung der dämmerungs- und nachtaktiven Uhus besteht zum größten Teil aus mittelgroßen Säugetieren (ab Rattengröße) und Vögeln ab Taubengröße. Weiterhin werden aber auch Amphibien, Reptilien und große Insekten sowie Spinnentiere erbeutet. Bevorzugt werden bei den Säugetieren Igel und Ratten erbeutet, aber auch Hasen, freilaufende Katzen, kleine Hunde und auch Füchse stehen auf dem Speiseplan. Nistet der Uhu in Graureiherkolonien, kann er fast die gesamte Kolonie im Laufe des ersten halben Jahres dezimieren, bis die restlichen Graureiher abwandern und neue Kleinkolonien bilden. Ebenso geschieht dies auch in Saatkrähenkolonien. Vom Uhu werden ebenfalls gerne Wanderfalken und Kolkraben erbeutet, aber auch Habichte, Bussarde, Milane, Kleinadler, auch ebenso Eulen und andere mittelgroße bis große Vögel stehen auf dem Speiseplan des nächtlichen Jägers. In der Stadt erbeutet er ebenso Kaninchen, sehr gerne auch Stadttauben (Columba livia forma domestica) und andere, häufige Beute. Aber auch Fische gehören zur Beute der riesigen "Adler-Eulen". Vielfach findet die Jagd von einer Ansitzwarte aus statt.
Häufig erkennt man ein potentielles Uhurevier an "Igelhäuten" (abgeschälte Igelhäute), Fuchshäuten oder an den riesigen Gewöllen sowie am "Geschmeiß" (am Vogelkot an den Sitz- und Schlafplätzen).

Die Geschlechtsreife wird bei Uhus im zweiten Lebensjahr erreicht. Die Brutzeit ist variabel innerhalb des riesigen Verbreitungsgebietes - normalerweise (Januar) Februar bis August. Es findet nur eine Jahresbrut statt. Uhus leben saisonal bis lebenslang monogam. Nach der Balz paaren sich die Uhus. Das Weibchen legt meist 2-3 weißliche Eier (gelegentlich 4 Eier, in seltenen Ausnahmefällen sogar fünf Eier!) in das Nest. Das Weibchen bebrütet die Eier alleine, das Männchen versorgt sie (und später auch die Jungeulen) mit Nahrung. Nach etwa 34 Tagen schlüpfen die Jungen, nach 3 1/2 Wochen (bei Bodenbruten) bzw. maximal 10 Wochen (bei Felsnischenbruten) verlassen sie - noch flugunfähig - das Nest. Nun sind sie von "Nestlingen" zu "Ästlingen" geworden. Nach 70 Lebenstagen erreichen sie ihre Flugfähigkeit, das Gefieder ist nun vollends ausgebildet.

Junguhus breiten bei Annäherung eines potentiellen Feindes die Flügel in angewinkelter Stellung auf, plustern ihr Gefieder auf und senken den Kopf. So wirken sie deutlich größer und fauchen dabei. Ausgewachsene Individuen (z.B. Weibchen in der Brut) zeigen ein ähnliches Bild, jedoch bilden sie durch ihr schon voll entwickeltes Gefieder zwei sog. "Flügelräder", die deutlich wirkvoller sind als drohende Junguhus. Gerade bei Bodenbruten kann man diese Drohstellung sehr gut beobachten.

distribution

Der Uhu besitzt ein riesiges Verbreitungsgebiet:

  • Bubo bubo bubo: Skandinavien und Spanien über West-Europa bis in die westliche Russische Föderation.
  • Bubo bubo hispanus: Die Iberische Halbinsel und Nordafrika (das gesamte Atlas-Gebirgsmassiv incl. Anti-Atlas, etc.) (möglicherweise ausgestorben!).
  • Bubo bubo sibiricus: Die Ausläufer des Ural bis zum Fluss Ob und die westliche Altai-Region.
  • Bubo virginianus heterocnemis: Nordost-Kanada südlich bis in die Great Lakes-Region.
  • Bubo bubo ruthenus: Der zentrale Bereich des russischen Anteils Europas bis zum Ural und zum unteren Lauf der Volga.
  • Bubo bubo [turcomanus oder tarimensis]: Die untere Volga-Region und der Ural ostwärts bis Nordwest-China und bis zur West-Mongolei.
  • Bubo bubo omissus: "Turkmenistan" ostwärts bis in die westlichen Grenzregionen Chinas.
  • Bubo bubo nikolskii: Ost-Irak bis Iran, West-Pakistan und Afghanistan.
  • Bubo bubo hemachalanus: Pamir und das nördliche Tien-Shan-Gebirge südwärds bis in den westlichen Himalaya und West-Tibet.
  • Bubo bubo jakutensis: Nordost-Sibirien (der Fluss Lena bis zum Ochotischen Meer.
  • Bubo bubo kiautschensis (kiautschensis-Morphe): West- und Zentral-China (südwärts bis Sichuan und Yunnan) bis Korea.
  • Bubo bubo kiautschensis (swinhoei-Morphe): Südost-China.
  • Bubo bubo yenisseensis: Zentral-Sibirien bis in die nördliche Mongolei.
  • Bubo bubo ussuriensis: Südost-Sibirien bis ins nordöstliche China, die Insel Sacchalin, Nord-Hokkaido und die südliche Insel Kuril.
  • Bubo bubo interpositus: Türkei und Nordwest-Iran bis in die südliche Ukraine, Rumänien und Bulgarien.

remarks

Der Uhu wird global von der IUCN / Birdlife International als "LC = Least Concern" - also als "Nicht gefährdet" eingestuft. Jedoch ist es so, dass durch Bejagung und auch Urbanisierung sowie durch Ausbreitung der Wüsten auch bei dieser Art Rückgänge stattfinden.
Seitdem der Mensch Schusswaffen entwickelt hat wurden Uhus stark aus Angst und Aberglaube bejagt, später dann aus Neid und Eigennutz wegen Kleinwild - schon damals wurde der Uhu vielerorts sehr stark dezimiert und sogar ausgerottet. In den 1960er bis 1980er Jahren nahmen die Bestände der Uhus (wie auch die vieler anderer "Greifvögel und Eulen") weiterhin drastisch ab. Zum Einen war hier das Pestizid DDT Schuld, dass durch Aufnahme in die Beutetiere der großen Eulen gelang und dadurch dann für dünnschalige Eier und Absterben der Küken führte - zum Anderen aber auch weiterhin die Bejagung. Nach vielfachen Auswilderungsprogrammen unter Mithilfe von Zoos und Falknern gelang eine schier unglaubliche Anzahl und Ausweitung der bis dato europaweit zusammengebrochenen Brutbestände. Heute besiedelt der Uhu wieder sehr viele Landschaften, und teilweise sogar Gebiete die schon vor Jahrhunderten geräumt wurden.

Gerade freilaufende Hunde, aber auch rücksichtslose Radfahrer (Mountain Bikes), Motorrad-Crossfahrer und rücksichtslose "Geocatcher" stören und zerstören wissentlich oder unwissentlich viele am Boden erbrütete Uhubruten. Auch wird der Uhu noch vielerorts in der Brutzeit verscheucht, vergrämt oder illegal abgeschossen!

Die Gewölle sind meist sehr groß - im Durchschnitt etwa 72mm lang und etwa 34mm dick (Min.-/Max.-Werte 43-130mm Länge und 19-45mm Dicke). Die Gewölle enthalten Säugetierknochen und z.T. auch komplette Federn (z.B. Handschwingen von Kolkraben oder Wanderfalken).

conservation status

  • CITES
    appendix 2
  • Regulation (EG) Nr. 865/2006
    appendix A
  • German Federal Nature Conservation Act §44
    strictly protected