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Rotschnabelkitta
Urocissa erythroryncha
Art der Corvidae


Abb.. 990 © Charles Lam

Abb.. 991 © Charles Lam

Der Rotschnabelkitta besitzt eine sehr konstrastreiche Federzeichnung. Das Gefieder in den Farben schwarz-weiß und blau bildet einen enormen Farbkontrast zum roten Schnabel, weswegen dieser auch namensgebend wurde.

Die Handschwingen sind auf der Innenfahne graubraun gefärbt mit einem leichten grauen Saum und einer starken weißen Aufhellung der Basis, welche sich jedoch weit nach oben zieht. Die Außenfahne ist graublau gefärbt und kann teilweise ins Weiße oder Gräuliche verschwimmen. Die Armschwingen besitzen eine ähnliche Färbung. Die Außenfahne ist relativ gleichmäßig blau gefärbt und an der Spitze zeigt sich eine kräftige weiße Kontur.

Die Steuerfedern sind das charakteristischste am Rotschnabelkitta. Die äußeren Steuerfedern (S2-6) besitzen eine graue, weiß umsäumte Innenfahne und eine blaue Außenfahne. Der obere Teil der Federn ist auf beiden Fahnen rein weiß. Durch dieses Weiß zieht sich eine breite, auffällige schwarze Subterminalbinde. Der Kiel ist grau bis braun gefärbt, in der Subterminalbinde schwarz und an der Federspitze weiß gefärbt. Die S1 unterscheidet sich von den restlichen Steuerfedern nicht nur durch ihre Länge (sie ist nicht selten doppelt so lang wie die anderen Steuerfedern), sondern auch durch ihre Färbung. Sie ist gleichmäßig pastellblau gefärbt mit einer leichten weißen Aufhellung der Basis. Ihr Aufbau ist symmetrisch. An der Spitze befindet sich eine breite weiße Terminalbinde, welche in das Blau ein wenig verläuft. Nicht selten ist diese Spitze jedoch verunreinigt, wodurch sie bräunlich oder cremefarben wirkt. Der Kiel ist durchgehend schwarzbraun und wechselt nur an der Spitze ins Weiße. Um den Kiel herum findet sich auf den Fahnen eine leichte Aufhellung.

Feder Nummer längste
Handschwinge 10 pro Flügel 161.5 - 189.5mm n=3
H5 (100%)
Armschwinge 10-11 pro Flügel 143.0 - 161.0mm n=4
A1 (100%)
Steuerfeder 12
392.0 - 402.5mm n=2
S1 (100%)
Anmerkungen zu Vermessungsdaten

Anzahl der Individuen n

Für die Statistik der längsten Federmaße verwenden wir nur die Daten von Vögeln, bei denen die größten Federn vorliegen. Eine abgebrochene, fehlende oder im Wachstum befindliche Feder, welche potentiell die längste sein könnte disqualifiert das Individuum für die Vermessung. Ebenso werden keine Hybriden in die Statistik eingerechnet. Vögel verschiedenen Alters (z.b. junge und adulte Spechte), Geschlechts (z.b. männlicher und weiblicher Sperber) und Unterarten werden jedoch gleichermaßen im Diagramm genutzt und können so zu einem sehr großem Variationsbereich führen. Je größer die Anzahl an vermessenen Individuen ist, desto genauer ist die Angabe des Variationsbereichs. Sehr kleine Datensätze von einem oder nur ein paar Vögeln führen nur zu näherungsweisen Ergebnissen

Vermessungsmethode

Die Federn werden digital über den Scan vermessen. Dabei wird eine ventrale Krümmung der Federn für die Vermessung geradegezogen, eine kaudale Krümmung jedoch nicht! Vermessen wird vom Anfang der Spule bis zur größten Ausdehnung der Feder. Dies muss nicht immer zwingend der Kiel sein, sondern können (z.b. bei Ammern Armschwingen) auch die Federstrahlen sein. Besondere Ausprägungen wie z.b. die Wachsplättchen beim Seidenschwanz werden in der Vermessung ausgelassen.

Prozentangaben

Die Prozentangaben der einzelnen Federn wie z.b. H5 besagen wie groß der Anteil unter den Individuen ist, bei denen diese Feder die längste ihrer Art ist. Diese Angabe sollte immer in Verbindung mit der Gesamtanzahl der vermessenen Vögel betrachtet werden. Eine Angabe von 100% bei fünf Individuen ist keine Garantie dafür, dass diese Feder wirklich immer die längste ist.

ad.
ad. Männchen
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Länderzuweisungen

Sperlingsvögel

Merkmale

Der Rotschnabelkitta erreicht eine Länge von 65-70cm Körperlänge, wobei alleine der Schwanz schon bis zu 40cm messen kann - diese Art besitzt die längsten Steuerfedern innerhalb der Corvidae bzw. Passeriformes. Das Gewicht beträgt etwa 190-235g bei einer Flügelspannweite von 46-60cm.

Die Größe des Rotschnabelkitta ist nahezu identisch mit dem Dickschnabelkitta (Urocissa caerula) und dem Gelbschnabelkitta (Urocissa flavirostris), allerdings sind die Färbungen etwas anders. Hier besteht eine Verwechslungsgefahr zwischen diesen drei Arten.

Der Schnabel und die Beine des Rotschnabelkittas sind orange bis leuchtend rot gefärbt. Der Kopf, die Brust und der Nacken sind bei U. erythrorhyncha schwarz. Je nach Unterart besteht im Bereich des Hinterhauptes und des Nackens ein breiter, weißer Streifen im ansonsten schwarzen Kopfbereich. Auch kann sich innerhalb des weißen Bereiches noch ein schwarzer Streifen befinden. Die gesamte Rückenregion des Rotschnabelkittas - vom Rücken über die Flügel bis zu den Schwanzspitzen - ist blau gefärbt, mit kleinen Weiß- und Schwarzbereichen (Flügel- und Steuerfedern), während die untere Brustregion und der Bauch sowie die Flanken weiß gefärbt sind.

Von dieser Art existieren momentan 4-5 rezente Unterarten (laut Avibase vier, laut HBW 5 Subspecies)

  • C. e. erythrorhyncha: Nominatform.
  • C. e. brevivexilla: Matter und grauer auf der Körperoberseite als die Nominatform.
  • C. e. alticola: Gefieder auf der Körperoberseite bläulicher, weniger Grau am Rücken als bei der Nominatform.
  • C. e. magnorostris: Helles Feld am Kopf kleiner und Schnabel größer als bei Nominatform. Das Malvenblau auf der Körperoberseite ist dunkler und strahlender, ohne gräulichen Hauch im Vergleich zu erxthrorhyncha.
  • C.e. occipitalis: Ähnelt stark C. e. magnirostris, aber insgesamt heller gefärbt. Die weißen Spitzen an den Armschwingen sind breiter. Das helle Feld an Krone und Nacken sowie die Körperunterseite sind weiß. Die Juvenilen haben eine dunklere, schwarzgraue Kehle und das helle Feld am Kopf ist ebenfalls dunkler als bei magnirostris.

Die Gestalt der Kittas erinnert sehr an die einer überdimensionierten Elster (Pica pica), auch das Flugblid ist sehr ähnlich.

Die Rufe der Rotschnabelkittas ähneln denen der Elster (Pica pica), oft ist ein schnell aneinandergereihtes "Chäh-Chäh-Chäh-Chäh" zu hören.

Habitat & Biologie

U. erythrorhyncha bewohnt immergrüne Wälder innerhalb seines Verbreitungsgebietes.
Oft sieht man Kittas in Gruppen mit sechs oder mehr Individuen.

Die Nahrung besteht aus Pflanzensamen, Kleintieren (Insekten/Spinnen, Mäusen, Kleinvögeln und deren Nachwuchs, Reptilien/Amphibien, teils wohl auch kleinen Fischen) und Aas. Das Futter wird sowohl an bzw. auf Bäumen als auch auf dem Erdboden gesucht.

Diese Art brütet - ähnlich der Elster (Pica pica) - einzeln in Baumkronen. Es werden vom Weibchen normalerweise 3-5 Eier gelegt.

Verbreitung

Eine Übersicht über die Unterarten des Rotschnabelkittas und deren Verbreitung:

  • U. e. occipitalis: Von Nordwest-Indien ostwärts bis ins östlichste Nepal.
  • U. e. magnirostris: Von Nordost-Indien ostwärts über Myanmar und Thailand bis in den Nordwesten Kambodschas sowie bis Laos und Vietnam.
  • U. e. alticola: Süd-China und Nord-Myanmar.
  • U. e. brevivexilla: Ost-China (Inclusive der Mongolei).
  • U. e. erythroryncha: Zentraö-, Süd- und Südost-China (inclusive Hainan).

Bemerkungen

Der Rotschnabelkitta ist in seinem Lebensraum ganzjährig anzutreffen. Am häufigsten sind wohl Mauserfedern dieser Art zu finden.

Der Rotschnabel-Kitta wird von der IUCN / BirdLife International als "LC = Least Concern" (also als "Nicht Gefährdet") eingestuft.

Schutzstatus

  • WA
    nicht gelistet
  • Verordnung (EG) Nr. 865/2006
    nicht gelistet
  • Bundesnaturschutzgesetz §44
    nicht gelistet